Sonntag, 27. Oktober 2013

Nameless

So wie die Sonne am Himmel steht
so steht Zweifel in den Sternen
So laut und rau der Zweifel schreit
so leise der Verdacht verstummt

So die Straßen leer verkommen,
so kein Mensch sie hier beschmückt,
so die Liebe in der Nacht,
so hässlich all die Leere.

So
blau der Himmel in der Weite,
so
grau von Rauch und Qualm erdrückt,
so
groß die Häuser in der Stadt,
so
winzig sich der Einzelne gibt.

Sonntag, 15. September 2013

Der Himmel beginnt bei den Füßen

Der Himmel beginnt bei den Füßen

Du sagtest, die Welt sei schlecht. Lüge. Und du hast dir den Tod gewünscht. Lüge.
Du hast gesagt, dein Leben ist schwerer als die Anderen und du hast geglaubt du musst sterben um leben zu können. Jede Nacht hast du geweint und dich in deinem Leid eingehüllt, hast deinen Schmerz als Ausrede genommen. Aber für Leben gibt es keine Ausreden. Glaub mir, schlimmer geht es immer. Je mehr du gekämpft hast, desto tiefer bist du gefallen, denn du hast gegen dich selbst angekämpft.

Doch mein Himmel beginnt bei meinen Füßen, all das was ich bin, was mich ausmacht, all das was ich erreicht habe, die Menschen die mich lieben und die ich liebe, die Hoffnung die ich trotz Allem noch habe, die Aussicht auf irgendetwas Erfüllendes. Unbeschwert aufstehen und einschlafen, ohne Angst vor Krieg oder Hunger, ist das, wo mein Himmel beginnt? Menschen um mich herum die mich unterstützen, mich lieben, mir in Allem was ich tue zur Seite stehen, ist das, wo mein Himmel beginnt? Denn letztlich beginnt mein Himmel bei meinen Füßen, weil ich jeden Tag meines Lebens zu meinem ganz persönlichen Himmel machen kann, weil nur ich die Kraft habe, die Möglichkeit habe, dass ich meinen Himmel finde. Und letztlich beginnt mein Himmel bei meinen Füßen. Tiere die mir alle Kraft der Welt geben, die mir und denen ich beistehe, die mit mir meinen Weg gehen, zusammen, ist das, wo mein Himmel beginnt?


Gesehen werden

Entblößt steh ich vor dir. Unsere Blicke treffen sich. Kein Tuch, kein Stoff verbirgt mich mehr. Du siehst mich an, ganz so wie ich bin. Mit Ecken und Kanten und Narben. Ich bewege mich langsam um dich herum. So viel Wahrheit um dich. Beängstigend, nicht wahr? Du sieht mein Herz, siehst es pulsier'n in meiner Brust.
Es schlägt voll Reinheit und Ehrlichkeit. Du verziehst dein Gesicht, als du die Unebenheit meines Herzens bemerkst. An manchen Stellen fehlen Stücke meines Herzens, das sind solche, wo ich Anderen einen Teil meines Herzens gab und nie Etwas zurück bekam. An manchen Stellen sind unpassende Stücke eingesetzt, das sind diese, wo ich Anderen Teile meines Herzens gab und ein Stück von ihnen zurück bekam, nicht immer eins zu eins passend. Die Narben stehen für den durchlebten Schmerz und jede Enttäuschung, jeder Rückschlag im Leben. Ich behaupte, mein Herz ist schön, denn es erzählt die Geschichte eines Menschen, wie er ist, wie er war, vielleicht, was er irgendwann sein wird. Warum kannst du die Wahrheit nicht sehen? Warum willst du sie nicht sehen? Vermagst du nicht, es zu sehen wie es ist? Es mag hart erscheinen, zu sehen was ein Mensch von sich gab und was er nie zurück bekam, und welche Narben jemanden zieren. Aber es ist die Wahrheit. Wenn du mich nicht sehen kannst, ganz so wie ich bin, was soll das dann mit uns? Ich steh nackt vor dir und ich zeig dir wer ich bin, warum siehst du einfach weg? Bist auch du einer derer, die nie zurück gaben? Ich empfinde keinen Scham für das was ich bin und wer ich bin. Ich bin ich, in jeder Faser ich.
Werde ich von dir gesehen?
Zur Welt kamen wir alle ganz nackt, ohne jegliche Lüge, Intrige, ohne böse Absicht. Die Zeit und die Welt und vor Allem wir selbst machen uns zu dem was wir sind. Umhüllt von Mauern die uns schützen sollen, doch was nützt diese Mauer? Sie wird alt und brüchig und du wirst sie andauernd erneuern müssen, andauernd eine neue Lüge, um sie auf Dauer standhaft zu machen. Du lügst dich selbst an und hast noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Aber warum kannst du nicht wenigstens meiner Ehrlichkeit stand halten? Bist du SO schwach? Das ist enttäuschend! Die Realität mag hart sein, sie mag manchmal schmerzhaft zu erkennen geben was wir nicht sehen wollen, doch es ist das einzige was zählt, denn alles Andere ist Einbildung und Lüge.
Wenn du mich also nicht sehen kannst, wie ich bin, ganz entblößt, nackt, ohne jegliche Umhüllung- wie sollst du das ertragen, mich alle Tage zu seh'n, ohne es einmal zu wagen, in meine Seele zu sehn?


Montag, 2. September 2013

Kalt


Kalt

Wenn der Wind nach Norden dreht
es kalt wird in aller Herzen
wenn Wind in deine Segel weht
zündet aus die schwarzen Kerzen

Es wird kalt in unsrer Seele
und der Wein ist längst getrunken
wird es langsam trocken in der Kehle
sind wir All von Kälte trunken

Wenn die Kälte uns umgibt
klammert fest an uns wie Kletten
gibt es keinen der uns liebt
keine Liebe wird uns retten

Es ist kalt in derer Leben
zünde an für euch ein Licht
würd ich euch die Wärme geben
wär da Hoffnung noch in Sicht

Wenn kalter Wind beweht die Welt
uns frieren lässt bei Tag und Nacht
ist da jemand der dich hält
ist da Herzenswärme die erwacht

Nackt

Nackt

Kannst du nackt mich nicht ertragen
wird zwischen uns nichts werden
kannst du einen Blick nur wagen
nackt war ich geboren
hier auf Erden

Nimmst du wahr mich ganz entblößt
wirst du mich nehmen wie gebor'n?
denn wenn du mich ganz rein verstößt
werd ich dich nicht zum Freunde nehm'
das hab ich mir geschwor'n

Wenn du die Wahrheit kannst nicht sehen
ganz so wie sie vermag zu sein
wirst du es im Lebtag nicht verstehen
denn Alles was nicht wahr ist
wahrd den Schein

Ich zieh mich vor dir aus,
ich zeig dir Alles was falsch war,
lass heute jede Lüge raus,
geb Alles zu an diesem Tag,
die Wahrheit hier ist viel zu rar.

Ohne Lüge kam ich auf die Welt,
kannte nicht das falsche Wort,
doch heut ist Wahrheit bloß zerschellt,
ohn' Scham sagt Jeder was er will,
an einem solchen finst'ren Ort

Sonntag, 18. August 2013

Lissy

Lissy- Vom ersten Moment an Liebe!



In den letzten Monaten ging es mir schlecht. Ich habe mich so leer gefühlt, so einsam. Ich fühlte mich überall Fehl am Platz, habe mich nirgends zu Hause gefühlt. Ich habe mich selbst als störend empfunden- wie sollte ich auch denken, dass mich jemand mögen könnte? Alle haben mich verlassen, ich habe mich so unendlich verloren gefühlt in dieser viel zu großen Welt. Ich habe meinen Platz in dieser weiten Welt nicht gesehen und gedacht, dass ich hier nicht hin gehöre. Ich hatte diesen stechenden Schmerz in meiner Brust, so bald ich daran dachte. Mein Magen verkrampfte sich und meine Augen füllten sich mit bitteren Tränen. Ich habe so bitterlich geweint, Tag um Tag. Ich konnte den Verlust nicht ertragen. Freunde und Geliebte, alle habe ich verlieren müssen. Manche mussten gehen,  manche wollten gehen, und manche musste ich loslassen um Etwas anderes zu greifen. Ich dachte, mein Leben ist so sinnlos und so unendlich leer, ich habe mich einfach nicht mehr lebendig gefühlt. Ich dachte ich werde in diesem Loch hilflos versinken. Ich hab geglaubt ich schaffe das nicht. Ich hab geglaubt, dass es nie wieder gut werden wird.
Doch das war falsch. Denn dann bist du in mein Leben getreten.



Ich betrat die Stallgasse. Einen Moment lang zögerte ich. Nein Hanna, du wirst nur wieder enttäuscht. Du wirst nur wieder verlieren. Willst du das? Langsam ging ich weiter. Ich sah mich um. Es war hell, doch es waren dunkle Stunden, es war laut, doch um mich herum wurde es ganz still. Ich ging weiter. Mein Herz schlug schneller. Das Herz hämmerte erwartungsvoll in meiner Brust. Und dann sah ich in die Box, in der du gestanden hast. Mit deinen wundervollen Augen hast du mich angesehen, ich wusste gleich, so sehen Gewinner aus! Du hast ein Herz das für Alles kämpft was es will, liebe Lissy! Du drücktest deinen Kopf in meine Hände und dein sanftes, liebevolles Wesen heilte das Loch in meiner Brust für einen Moment. Ich setzte mich auf deinen Rücken, spürte deine Kraft, deine Energie, deinen Willen in jedem deiner Schritte! Du setztes zum Galopp an und ich dachte, ich kann fliegen! Du verleihst mir Flügel die ich selbst nicht habe! Die Frage stand im Raum, sollte ich dich kaufen? Ich ging und ließ dich, dieses wunderschöne Geschöpf, zurück. Zu viel Kraft, Energie, zu schnell, ich dachte ich sei dir nicht gewachsen! Und ich kaufte dich nicht! Ich fuhr nach Hause und ich wartete.

Doch du gingst mir nicht mehr aus dem Kopf. Nacht um Nacht, da warst nur du, dein schwungvoller Gang, dein Temperament, deine Hingabe, deine Liebe, deine Kraft, dein stolzer Wille und du warst eine Kriegerin! 
Du warst eine bedingungslose Kämpferin! 
Ich wusste, du warst ein freies Pferd, eine wilde Stute, du warst eine Gewinnerin! Und ich musste dich einfach wieder sehen! Ich kam zurück zu dir und war so unendlich froh, dass du noch da gewesen bist! Lissy, ich habe dich ab dem ersten Moment geliebt!
Ich wusste deine Kraft, dein Wille, deine Energie, es würde ein langer Weg und dieser Weg wird steinig, aber ich wollte dich und du wolltest mich! Und ich habe dich gekauft, denn es war von Anfang du, es war immer nur du, du warst es vom ersten Moment an, mein Mädchen, meine Schönheit, meine Kämpferin! Zu dir komme ich immer zurück, auch wenn der Weg endlos weit ist. Doch das Ziel, das wir ein Team werden, ich komm dir entgegen, es wird kein Traum sein! Ich hoffe, du kannst deinen Krieg irgendwann loslassen wildes Mädchen, denn von nun an werde ich es sein, ich werde für dich kämpfen, würde für dich Alles geben, ich würde mein Herzblut für dich geben.
Denn zu dir komme ich immer, immer, immer zurück.



Montag, 29. Juli 2013

Gedanken vergewaltigt

Ich habe diesen Traum. In meinem Traum bin ich glücklich und unbeschwert. Ich laufe in einem Kleid mit vielen Blumen über eine Wiese. Strecke die Arme Richtung Himmel und lache. Unbekümmert, gedankenlos atme ich die frische Luft ein, die meinen Körper lebendig macht. Meine nackten Füße streicheln die Grashalme und lassen mich über die Weiten der Wiese hinwegschweben. Ich bin einfach glücklich. Die Sonne scheint mich an und der Himmel ist klar. Ich blicke rauf zum Himmel und winke den Engeln zu, die ruhig die Welt beobachten. Langsam lege ich mich ins warme Gras, strecke Arme und Beine von mir.

Auf einmal zieht die Sonne vorbei. Wolken zieren den Himmel. Grau legt sich über den Himmel. Schatten legt sich über mich, benebelt meine Sinne, meine Worte, meinen Kopf, mein Herz, meinen kleinen Körper. Aus dem Innersten meines Herzens fließt schwarzes Blut. Was hat das zu bedeuten? Die Adern färben sich schwarz, die Haut wird grau, meine Augen werden trüb.

Seit du meine Gedanken vergewaltigt hast, sind Träume Wünsche, jene Wünsche, die mir immer unerreichbar scheinen.

Du hast mir immer gesagt, was ich denken soll. Was richtig ist. Das ich nicht frei bin, wie schlimm diese Welt ist, wie einsam, wie verloren. Das ich verloren bin. Du hast mir stets von deinem Leben erzählt, deiner Enttäuschung, deinem Schmerz und Leid, deiner Hoffnungslosigkeit, war ich doch ein Kind von Freude. Doch in diesen Momenten voller Erschrockenheit und Betroffenheit starb mehr und mehr das unbeschwerte, unschuldige, unwissende Mädchen, das einst geträumt hat. Ich begann das Leben und die Realität zu sehen als grausame, finstere Sache. Du hast mich einer nach der anderen Gehirnwäsche unterzogen, hast meinen Blick für's Gute gänzlich zerstört, mit deinen Schauermärchen und deinen Lügen. Hast mir gezeigt, Tag um Tag wie schrecklich die Welt sei, dass ich immer auf der Hut sein müsse, alles zu hinterfragen und nichts anzunehmen, wofür keine Gegenleistung erwartet wird. 
Ich war klein und naiv, und ich begann die Welt mit deinen Augen zu sehen.

Seit du meine Gedanken vergewaltigt hast, sind Träume Wünsche, jene Wünsche, die mir immer unerreichbar scheinen.

Du hast dich wie eine Wanze in meinem Gehirn eingerichtet, an jeder Stelle etwas Negatives gefunden und mir gründlich deine Meinung eingeredet, untergejubelt, eingetrichtert und vermittelt. Ich habe dir geglaubt, weil ich dachte, du wärst sowas wie ein Vorbild. Aber wer auf dieser Welt ist schon ein Vorbild, ich denke, jeder muss eigene Erfahrungen machen, sich selbst ein Bild von der Welt machen und niemals unzugänglich für Neues sein. Auch wenn DEINE Welt vielleicht so trostlos war, meine ist es eigentlich nie gewesen, habe es nur gedacht, habe dir geglaubt das ich es schwer habe, schwerer wie die Anderen, aber das war eine Lüge, genau wie du eine Lüge bist. Nun habe ich es schwer, die Welt als schönen Ort zu sehen, auch wenn es früher so war. Aber früher ist Vergangenheit und heute ist das, was letztendlich für mich zählt. Es ist schwer ohne Vorurteile an eine Sache zu gehen, aber noch schwerer, eigene Vorurteile zu haben oder ganz selbst zu urteilen. Jedes Vorurteil wird man irgendwann irgendwo mal gehört oder gelesen, gesehen oder vermutet haben, wie kann man gänzlich ohne Vorurteile sein, das geht nicht, meiner Meinung nach. Doch habe ich von dir gelernt alles was kommt mit einem kritischen und strengen Auge zu betrachten, stets zu beobachten, zu prüfen und aus zu sortieren, am besten meine Freunde, damit ich  nur für dich da war, dein Schüler, damit du Lehrer sein konntest für ein Mädchen, dass dir die Lügen von den Augen ablas und sie glaubte.

Seit du meine Gedanken vergewaltigt hast, sind Träume Wünsche, jene Wünsche, die mir immer unerreichbar scheinen.

Habe mit aller Kraft versucht, die Welt mit anderen Augen zu sehen, mit meinen Augen und nicht mit deinen, nicht gefälscht von deinen Eindrücken, Wahrnehmungen und Beurteilungen. Doch wie soll das gehen, wenn man nie eine eigene Meinung hatte, und man sich an die Zeit, als man sie hatte nicht mehr wirklich erinnern kann? Was ist dann real und was ist nicht real, wer unterscheidet Lüge von Wahrheit wenn man selbst so getrübt ist dass man es nicht schafft zu urteilen, wer richtig und wer falsch liegt? Oder ist das immer zwangsläufig richtig, was man ganz allein für sich  richtig findet, was man meint, ohne Tatsachen zu haben, ohne Fakten, ohne einen Beweis und ohne das Urteil, die Meinung, die Einschätzung einer anderen Person? Du hast mich gelehrt alles zu bezweifeln, jeden Gedanken zu hinterfragen, warum ich gerade an dies und das denke und nicht an jenes. Ich habe von dir gelernt, jedem Menschen misstrauisch gegenüber zu treten und niemandem Vertrauen zu schenken, hast mir gezeigt wie man immer das  Beste für sich aus seiner Sache macht, ohne dabei Rücksicht zu nehmen und auf Andere zu achten. Wie soll ich einen Blick für Respekt und Achtsamkeit bekommen, wenn ich immer nur das angenommen habe, was du mir zu Füßen gelegt hast? Ich will nicht dir die Schuld geben, denn es ist meine. Ich war zu jung, zu naiv, zu schnell, zu voreilig und habe eigentlich jeden Rat von dir nicht richtig befolgt. Ich hatte dich kritisch betrachten müssen. Hätte besser an mich gedacht und nicht an dich,wo ich dich doch immer beeindruckt und stolz machen wollte. Hätte dir Misstrauen zeigen sollen und Abstand halten sollen, hätte jeden deiner Gedanken und Vorschläge, jede Idee und Meinung, Einschätzung und jedes Vorhaben, Anliegen und Bedürfnis von dir auf Herz und Niere prüfen sollen. Aber das habe ich nicht, ich war jung, naiv und voreilig, habe es selbst vermasselt. Vielleicht war das deine Botschaft an mich,  vielleicht war es auch eine Andere. Ich weiß es nicht, es ist mir gleich. Ich will lieber wissen, warum verdammt nochmal du genau das mit mir getan hast, was du nie von anderen gewollt hast? Das sie dich kontrollieren, dich einengen, dir Etwas vorleben, was du eigentlich nicht willst, obwohl du es nicht weißt. Du hast das getan, wofür du andere verflucht hättest, und das ist verdammt schwach von dir, Schwäche, ein Wort, das du niemals in den Mund genommen hättest, weil Schwäche so unglaublich feige klingt, doch genau dass bist du. Schwach.

Warum hast du meine Gedanken so vergewaltigt, dass sie heute unkontrolliert und völlig der Wahrheit fremd sind? So vergewaltigt, dass sie kaputt und letztlich falsch sind, dass sie verschoben und einfach nur von jemand Anderem sind, warum? Es sind nicht meine,doch weiß ich heute nicht, wie man selbstständig empfindet, überlegt, versucht, wie man ein eigener Mensch ist, warum hast du mir das angetan?

Sowas nennt man Gedanken Missbrauch und du bist der Täter, ich war nie das Opfer, aber du warst immer der Täter, und das ist so schwach, so schwach, so unermesslich schwach von dir gewesen.


Seit du meine Gedanken vergewaltigt hast, sind Träume Wünsche, jene Wünsche, die mir immer unerreichbar scheinen.

Freitag, 26. Juli 2013

In meiner Haut

In meiner Haut

Wait a Moment. I´m waiting too. Ich warte. Wartest Du? Ich warte.

Manchmal, will ich nicht mehr in meiner Haut stecken. Sie engt mich ein. Wo ich hin will?Weit, weit, sehr weit weg von hier. Von dem Chaos, das sich leider Leben nennt. Wer wird mich nur nehmen, wenn ich nirgendwo mehr hin kann? Du? Ich steh hier im Regen. Die Sonne scheint durch die Wolken. Alles ist friedlich. Aber in mir ist Krieg. Ist das mein Leben? Kannst du bitte kurz meine Hand nehmen? Aber bitte, lasse mich los! Nie will ich dich mitziehen! Und kannst du mich dann bitte noch in den Arm nehmen, ohne mich anzufassen? Ein Leben ohne Liebe ist einsam, ein Leben ohne Glück unglücklich und ein Leben ohne Freude ist traurig. Und was ist ein Leben ohne Dich?!?!?!?!
Leblos liegt mein Körper da. Er hebt und senkt sich schwer und langsam. Was macht ein Leben glücklich? Was macht ein Leben erfüllt? Was macht ein Leben lebenswert? Du?!
Komm schon, was soll ich nur hier?
Kleines, ich vermisse dich, weißt du? Ein bisschen zu sehr, um es "vermissen" nennen zu können.
Ja, ich sehne mich nach dir. Komm schon, kleine Liebe, stilles Mädchen, bist du hier?Nimm mir den Schmerz oder streu noch ein bisschen Salz in die klaffende Wunde.Kannst du noch was bleiben?
An deiner Seite ist ein leerer Platz. So leer. So einsam. Wer fehlt hier?
Komm schon, stille Liebe, bleib noch eine Weile. Wohin ziehen eigentlich die Wolken, wenn sie genug geregnet haben? Zu Dir? Ich will nicht mehr in meiner Haut sein.
   Aber ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, ich warte, denn irgendwann wird es vorbei sein. Wird es doch, oder? Du hast schon gewartet, lange genug. Tag und Nacht, jeden Atemzug und jede Sekunde hast du gewartet. Hat es sich gelohnt?
In meiner Haut fühl´ich mich nicht mehr wohl. Ohne Dich. Verstehst Du? Ich liebe Dich einfach.
Ich werde bald bei Dir sein. Ein paar kleine  Jahre noch, mehr nicht. Ich werde da sein, meine stille Liebe. Ich werde da sein!

Donnerstag, 25. Juli 2013

Du

Nun  ist es vier Monate her. Es kommt mir länger vor. Jede Sekunde kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Ohne dich. Ohne Wärme. Ohne dich. Ohne Liebe. Ohne dich.
Nach unserer Trennung versuchte ich dich zu meiden und versuchte den Kontakt zu dir abzubrechen. Ich hab versucht dich gänzlich auszulöschen und die wunderschöne Zeit mit dir als Erinnerung zu halten, doch wollte ich ihnen Flügel geben damit sie endlich in die Ferne schweben konnten und ich sie loslasse. Du hast es mir nicht leicht gemacht, deine Anrufe, deine Nachrichten, deine Art mich an dich zu binden. Ich spürte deinen Willen. Dieses Gefühl, dass ich dich verletzt hatte, machte mich traurig und erdrückte mich für eine Zeit. Mir blieb die klare Luft zum Atmen weg. Als würde ein starkes Gewicht auf mir lasten- war es mein Gewissen? Dieses Gefühl war so schrecklich. War es der wahre Weg?
Ich hätte dir von Anfang an die Wahrheit sagen müssen, aber das konnte ich dir damals nicht antun. Zu groß war die Angst, dich zu enttäuschen, dich zu verlieren, dir weh zu tun und letztendlich habe ich genau dies getan. Habe versucht alles schlechte zu zerstören, und hab am Ende nur uns selbst zerstört. Es hatte dich noch mehr verletzt, denn diese Unaufrichtigkeit war der falsche Weg gewesen, du konntest kaum Lüge von Wahrheit trennen, und alles wegen mir. Es waren meine Zweifel. Ich war mir nicht sicher ob ich dich liebte. Ob du perfekt warst? Kann ein Mensch perfekt sein? Oder ist es der Schein der trügt, dein Erscheinen, was mich in den Bann der Liebe zerrte? Ob du der richtige warst? Aber nun ist es zu spät…
Du hast jemanden gefunden. Wen neues. Erst freute ich mich für dich, aber dann wurde mir klar, dass ich ersetzt wurde. Habe doch so viel für dich getan, nicht? Dass deine Liebe zu mir erloschen war, wurde mir mehr und mehr schmerzlich klar. Wieso fühlte ich auf einmal wieder etwas für dich? Nein ,das war keine Liebe! Das ist Eifersucht!
Du hast eine neue Liebe gefunden und ich hoffte darauf dass mich jemand neues lieben wird... aber das tat niemand. Nicht nach fünf Monaten, nicht nach einem Jahr. Nie mehr. War ich es nicht wert?
Nein, das war ich nicht, ich war eine Lügnerin und bin es stets geblieben. Bin mir selbst fremd geworden. Wie soll mich jemand lieben, wenn ich mich selbst dafür hasse? Muss erst mit ihm abschließen, um die Chancen zu erkennen, die mir Tag für Tag gegeben werden.

by SonixD und Einsamkeit

Ersatz gefunden

Wer keine Flügel hat, wird wohl nie fliegen können. Man kann zwar Wege finden, um vom Boden abzuheben, aber wird das je das Selbe sein?

Heute ist einer dieser Tage. Kalt. Leer. Schwarz. Einsam. Die Ungewissheit quält mich. Ungewiss, ob du mich überhaupt noch willst. Ungewiss, wie der nächste Tag sein wird. Du weißt nicht mehr, ob du mich liebst, hast du gesagt. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Verstehst du nicht, dass du alles für mich bist? Das du mein ganzer Lebensinhalt bist? Drei ganze Jahre sind wir durch dick und dünn gegangen, haben uns ausnahmslos Alles erzählt, ich habe dir mein Leben anvertraut verdammt!
Ich habe die ganze Nacht mit dir geschrieben, so lange telefoniert bis ich eingeschlafen bin und jeden angelogen um dich zu sehen, verdammt! Ich hätte so viel für dich gegeben, so viel getan, so viel riskiert, doch jetzt ist es vorbei.
Sehe dich mit diesem neuen Flittchen. Du hast mich ausgetauscht, schnell Ersatz gefunden, ist sie was Besseres wie ich? Was hat sie,was ich dir nicht geben kann? Ich verstehe das nicht! Ich habe dir immer genügt! Oder? Jetzt gehst du mit ihr Arm in Arm die Straße entlang, siehst verachtend auf mich herab. Wie kann man  nur so kalt werden, so ignorant? Hast du all die schönen Tage vergessen, Tage voll Glück, Tage voll von unserer Liebe? Ich versteh es nicht, warum lässt du sie an dich ran? Was hat sie, dass ich nicht geben kann? Statt mir liegt sie in deinem Bett, statt mir begleitet sie dich Tag und Nacht. Wo sind die tausend Versprechen von dir geblieben? Dass du mich für immer und ewig lieben wirst, for ever and always, do you remember, baby? Es ist das aller schlimmste Gefühl zu merken, dass man dich einfach ersetzt hat. Was Anderes gefunden.- Vielleicht was Besseres? Ich hoffe, irgendwann wirst du auch mal fühlen, wie ich mich gerade fühle, wie es weh tut, wenn für dich Ersatz gefunden wird.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Trümmer des Herzen

Das ist mein Abschiedsbrief, denn ich hab abgeschlossen.

"Die Zeit vergeht. Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr. Die Erinnerung verblassen wie alte Bücher. Staub legt sich auf die Seiten, verweilt und hinterlässt seine Spuren. Du kannst ihn zwar abwischen, aber er wird nie vollends weg sein."

Sie sitzt auf einem einfachen Holzstuhl, die Knie angewinkelt, eingerollt, den Kopf gesenkt. Die zierliche Gestalt schaut nach oben, aus dem Fenster, beobachtet den Tanz der Blätter im Winde. Jetzt fallen ihr die richtigen Worte ein. "Im Winde verwehen die Erinnerungen der Zeit des Glücks, fallen wie Blätter zu Boden, werden zusammen gekratzt und weggeworfen." Sie seufzt. Was tut sie hier? Das Mädchen legt den Stift beiseite. Eine Gänsehaut klettert die Glieder hinauf. Sie kann nicht klar denken, ist blockiert. Benommen kauert sie in der Ecke des Raumes, kaut nervös an ihren Fingernägel, ihre Augen, so weit aufgerissen, wie die eines gejagten Tieres. Aber das ist sie ja, gejagt, verfolgt, von ihren Gedanken Tag und Nacht gequält. "Nach und nach wird all das um uns herum vergessen, das ist für die Vergessenen dieser trostlosen Welt, so wie ich, so wie du, so wie wir." Sie steht auf, nach einer gefühlten Ewigkeit. Sie ist müde, aber der Tag neigt sich noch nicht dem Ende. Sie zieht sich einen Mantel an, der schwer auf ihren Schultern ruht, so wie auch die Lasten der Vergangenheit. Das rastlose Wesen steigt ins Auto, fährt los. Gedankenchaos. Existenskriese. 
"Wie die Zeit vergeht, durch den Lauf des Lebens oder durch etwas Anderes, spielt das eine Rolle? Irgendwann wird hier alles tot sein, bedeckt mit dem Dreck der Zeit. Die wichtigen Dinge, die Werte, sind unerkannt, verborgen. Was doch ein kleines Lächeln wert sein kann, was ein Wort alles anrichten kann, die kleinen Dinge des Lebens sind diese, die unser aller Leben verändern." Sie gibt Gas, will den Kopf frei kriegen. Die Musik dröhnt, sie spürt die Adern pulsieren, ihren Herzschlag. Beiläufig bemerkt dieses gehetzte Tier, trostlose Wesen, ihre zerfetzten Unterarme. So ist die letzte Nacht also ausgegangen, denkt sie. "Die Narben der Zeit, die der Beweis sind dass ich gelebt habe. Das ich gelebt habe. Das ich verdammt nochmal glücklich war. Bis der Moment des Abschieds da war, und nur ein Haufen Trümmer zurück geblieben ist. Was war für mich? Was ist geblieben?  Was hab ich falsch gemacht? Was habe ich gelernt? Mir ist bewusst ich bin zu weit von meinem Ziel entfernt. Auch wenn dieser Winter kalt wird, ich will mein Herz zurück, auch wenn es das letzte Mal ist." Der Wind weht um ihr Haar, das leicht und unbesorgt umherfliegt. Sie sieht in die Ferne, der Himmel erstreckt sich so unermesslich weit. Rot läuft in das Blau, verzaubert den Himmel in ein Meer voller Seelen. Was wäre, wenn sie einfach geht? Einfach über Nacht, verlässt sie diese Stadt und weint ihr, nicht eine Träne nach. Zuhause angekommen, verfällt sie wie in einen Rausch. Sie packt ihren ganzen Sachen. Sieht noch einmal auf das Bild ihrer Tochter. Wie schön sie ist. Aber sie kann das nicht. Entschlossen legt sie den Brief auf den Tisch, nimmt ihre Sachen, und fährt, weit, weit weg, sehr weit.


 "Die Zeit vergeht. Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr. Die Erinnerung verblassen wie alte Bücher. Staub legt sich auf die Seiten, verweilt und hinterlässt seine Spuren. Du kannst ihn zwar abwischen, aber er wird nie vollends weg sein. Im Winde verwehen die Erinnerungen der Zeit des Glücks, fallen wie Blätter zu Boden, werden zusammen gekratzt und weggeworfen. Nach und nach wird all das um uns herum vergessen, das ist für die Vergessenen dieser trostlosen Welt, so wie ich, so wie du, so wie wir.Wie die Zeit vergeht, durch den Lauf des Lebens oder durch etwas Anderes, spielt das eine Rolle? Irgendwann wird hier alles tot sein, bedeckt mit dem Dreck der Zeit. Die wichtigen Dinge, die Werte, sind unerkannt, verborgen. Was doch ein kleines Lächeln wert sein kann, was ein Wort alles anrichten kann, die kleinen Dinge des Lebens sind diese, die unser aller Leben verändern.Die Narben der Zeit, die der Beweis sind dass ich gelebt habe. Das ich gelebt habe. Das ich verdammt nochmal glücklich war. Bis der Moment des Abschieds da war, und nur ein Haufen Trümmer zurück geblieben ist. Was war für mich? Was ist geblieben?  Was hab ich falsch gemacht? Was habe ich gelernt? Mir ist bewusst ich bin zu weit von meinem Ziel entfernt. Auch wenn dieser Winter kalt wird, ich will mein Herz zurück, auch wenn es das letzte Mal ist. Das ist mein Abschiedsbrief, denn ich hab abgeschlossen."


Mit geöffnetem Mund steht sie in der leeren Wohnung. Ihre Mutter ist fort. Sie ließt den Brief, während ihr die Tränen über die Wangen laufen. Mit zitternder Stimme flüstert sie.."Mama hat abgeschlossen"..
Sie lehnt sich gegen die Wand. Rutscht an ihr zu Boden. Benommen kauert sie dort, ehe sie in ihren Tränen einschläft, schläft und schläft, zum ersten Mal in ihren Leben ist es wirklich still.


Dienstag, 21. Mai 2013

Ich glaube


Der Brief, den ich dir nie geschrieben habe.
 Diesen Brief habe ich nie los geschickt. Nein, niemals geschrieben und niemals zu Papier gebracht. Doch, hätte ich es je getan, so würde er dir erzählen, wie wichtig du mir bist, wie viel deine Worte zählen. Der Brief den ich nie schrieb, ist auf dem Weg zu dir, wenn wir uns einmal wieder sehen, dann trag ich ihn bei mir. Und jedes Wort, was geschrieben steht, ein Wort, das niemals vergeht. Ich glaube an uns. Dieser Brief, den ich nie schrieb, er würde dir erzählen, wie sehr mir deine Wärme und deine Liebe fehlen. Und dieser Brief den ich nie schrieb, ist schon fast bei dir, Ich liebe dich, das steht in diesem Brief. In diesem Brief, der gar nicht existiert, würde stehen, wie unendlich ich dich vermisse. Wie sehr ich an die Worte und Taten glaube. Wie wunderschön die Momente mit Dir waren. Oh, der Brief, er ist fast bei dir, wenn wir uns einmal wieder sehen, dann trägst du ihn bei dir. In deinem kleinen liebenden Herzen, ohne Leid, ohne Schmerzen. Und dieser Brief den ich nie schrieb, er würde Dir berichten, dass sich alle meine Gedichte, Gedanken und ungeschriebenen Briefe, nur an Dich richten. Und jedes Wort wird wach, was schon so lange in mir schlief, Ich liebe Dich, das steht in diesem Brief. Der Brief den ich nie schrieb, erreicht dich in den Träumen, und lässt die Dinge zu, die wir bei Tag versäumen. Egal was ich dir sagen will, es ist schon längst zu spät, denn die Uhr die unser Leben zeigt, wird nicht zurück gedreht. Du bist nicht hier, weit weg von mir, warum musstest du gehen? Deine Zeit war aufgebraucht, wir wollen es nicht sehen!
Der Brief den es nicht gibt, dann werde ich ihn schreiben, und kein einziges meiner Wörter, wird dir verborgen bleiben. Du bist ein Stern, mein Stern. Wenn ich  nur glaube, dann werd ich auch zum Stern, mein Stern und ich, wir beide, wir gehören zusammen. Und hat ein Mensch sich selber gern, dann strahlt er heller als ein Stern. Ich vermisse Dich. Trostlose Zeiten, grau, dunkel, kalt. Also springe ich ab und glaube, dass ich fliegen kann, mein Stern und ich, wir beide, wir gehören zusammen, denn ich glaube.


Dienstag, 14. Mai 2013

Er

Er sieht zum Horizont, der sich weit über ihm erstreckt. Die Sonne färbt den Himmel und die Wolken orange und rötlich, einen leisen Schimmer von rosa ist zu erkennen. Es dämmert, in einer Stunde wird es dunkel sein. Ein leichter Wind weht und eine kleine Gänsehaut ziert seine weiche Haut. Er sitzt auf einer harten Holzbank, angelehnt und genießt die klare Luft. Wie er aussieht. Bezaubernd. Verzaubernd. Er zaubert, mit jedem Lächeln, dass ich ihm abgewinnen kann. Als ich in seine reinen blauen Auge blicke, hat er mich voll und ganz in seinen Bann gezogen. Faszination. Ich kenne ihn jetzt eine ganze Weile, Jahre, doch immer wieder verwundert er mich, seine Art, Alles was er tut, so überlegt, so richtig, so, wie ich es gerne tun würde. Er sieht mich an, seine Augen streicheln leise meine Seele und legen feinen Sternen- Staub hinüber, der wie Heilung für ein paar Augenblicke wirkt. Und es spielt ein Orchester in mir, wenn ich ihn nur seh´ , sind da tausend Melodien. Er ist Alles für mich, steh mir nur selbst im Weg, aber das weiß er nicht. Seine zierlichen Hände berühren kaum merkbar meine Wangen, streicheln mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Und ich könnte weinen, weil ich den Augenblick, den Moment nicht in Worte fassen kann, nicht festhalten, nicht einrahmen kann, ich kann mich nur erinnern. Will nach dem greifen, was ich will, aber es fehlt der Entscheidende Punkt um ans Ziel zu kommen, der fehlt. Weil sie fehlt.


Dienstag, 23. April 2013

Hier bist Du sicher

Hier bist Du sicher

Niedergeschlagen streift sie ihre Kleidung ab. Sie ist nass und kalt vom Regen, ihre Beine sind schwer. Kälte klammert sich um ihre Brust, zerrt sie runter, doch sie kämpft dagegen an. Jeder Atemzug ist ein Bisschen schwerer. Doch sie ist stark. Erschöpft steigt sie in die Badewanne. Das Wasser ist heiß und umgibt sie, endlich fühlt sie sich geborgen. Ihr altes Ich träumte davon, mit den Vögeln zu fliegen, mit den Rehen zu laufen und mit den Delfinen zu schwimmen. Ihr neues Ich ist eingeengt von ihrer eigenen Aura,  eingeschüchtert und vorsichtig, kann nicht mal ohne Licht einschlafen. Ihr altes Ich konnte atmen und schreien und weinen und lachen, so oft und viel sie es nur wollte! Ihr altes Ich hat gelebt und das Leben genossen. Ihr neues Ich schämt sich, Gefühle zu zeigen, dass sie nur niemand sieht. Ihr neues Ich ist umgeben von Zweifeln und zweifelt an sich selbst, sieht hinter jeder Gegebenheit eine Gefahr, hinterfragt jeden Gedanken, anstatt ihn einfach mal anzunehmen, Gefühle zuzulassen und dem Leben eine Chance zu geben.

Ihr Verstand wird wieder klar, als sie das Wasser spürt, das bereits kalt geworden ist. Eine Gänsehaut zieht sich ihre Beine entlang, klettert Bauch und Brust herauf, zieht an den Armen, legt sich schwer über sie. Tränen über ihren Wangen die kleben und salzig auf ihrer Zunge liegen. Erschöpft steigt sie aus der Badewanne, reibt das Wasser von ihrer kalten Haut. Kälte umgibt ihren Körper, ihren Kopf, ihr Herz, alles kalt. Die Stunden ohne Dich sind kalt. Sie sind verfroren, verloren, umgeben von keinem Leben, verloren, umsonst geboren, ich vermisse Dich. Sie streift sich einen Bademantel über, sieht in den Spiegel. Was sie sieht? Sie weiß es nicht, sie erkennt sich selbst nicht mehr im Spiegel. Ihr Abbild widert sie an, erschreckt und schockiert sie, sie ist fassungslos, was ist aus mir geworden? Sie verzerrt das Gesicht, sie fasst mit ihren Händen die rosige Haut ihrer Wangen an, will spüren dass es ihre sind, schließt die Augen und atmet durch. Ihr Blut pulsiert in ihren Armen und sie spürt das Hämmern ihrer Brust, sie ist erleichtert noch zu fühlen. Sie wendet ihr Gesicht ab, von dem was sie nicht sehen will, nicht sehen kann, von dem was ihr die Luft zum atmen nimmt, sie erdrückt, sie runterzieht, eine Kraft, Magie die sie belastet. Sie schleicht durch die Küche, kein Licht das ihr den Weg erhellt, durch den Flur, die kalten Fliesen jagen ihr einen Schauer über den Rücken, die alte, knackende Holztreppe herauf, in ihr Zimmer.Sie schaltet Musik an, ist umgeben von ihr, erfüllt, ausgefüllt, die Leere wandelt sich in Schmerz, sie singt, aus ganzem Herzen, mit voller Leidenschaft und singt den Schmerz weg. Sie weint wie ein kleines Kind, Traurigkeit in ihren Augen, hungrig nach ein bisschen Liebe. Erschöpft und doch befreit lässt sie sich auf ihr Bett fallen. Die Musik umgibt sie immer noch. Und dann sieht sie es, es hängt gegenüber von ihrem Bett. In weißen, großen Buchstaben geschrieben Paula. Jede Erinnerung kehrt zurück, jeder Moment mit ihr, ihrer geliebten Paula. Und es tut weh. Es tut weh. Es tut weh. Es tut weh. Es tut weh. Denn sie ist nicht mehr da, und sie war doch Alles was sie je gebraucht hat. Aber sie ist tot. Für immer. Und ewig. Und sie wird nie wieder zurück kommen. Und zu erkennen das es nie wieder ein 'Wir' geben wird, zerreißt ihr Tag für Tag das Herz. Sie fasst sich an die Brust, ihr Herz schlägt noch. Die erste Träne sammelt sich in ihrem Auge. Sekunden vergehen und die Tränen fließen. Sie hätte Alles für Paula gegeben, ihr Leben, All das was sie ausmacht. Sie steht auf und sieht aus dem Fenster. Der Himmel ist so klar und tief blau, sie weiß das ihre geliebte Freundin jetzt dort oben ist, dort bei den Engeln und auf sie herab schaut. Da entdeckt sie den großen, hellen Stern. Er strahlt sie an und sie weiß ganz genau das Paula dort oben wohnt, der Stern der ihr den Weg weisen soll, wenn Alles dunkel und verwirrt erscheint. Die Tränen laufen und sie betrachtet den Stern weiter. Als wollte er sagen: 'Komm her, hier bist du sicher'.

Montag, 11. März 2013

Gedanken

Ich hab Gedanken in mir, die man besser nicht denkt.
Ich hab Gedanken in mir, die niemand kennt.

Gedanken jagen mich. Werde sie nicht mehr los. Rache. Hass. Schmerz. Fühlst du bitte meinen Schmerz? Die Gedanken in mir, die man eigentlich nicht denkt. Gedanken daran, wie du dort unten liegst, auf dem Boden und im Dreck, du atmest die schwere Luft die auf dir liegt- die Lasten der Vergangenheit. Sie sehen alle auf dich herab und manche bespucken dich! Du bist ein Nichts. Du kannst nichts. Du bist nichts. Du wirst niemals Jemand sein. Du bist ein Niemand, ein Nichts, ohne Bedeutung, du bist so unnötig! Die ganze Wut auf dich gerichtet und ich schreie, ich kreische und ich raste richtig aus! Du hast es nie anders verdient, bist nicht besser wie die anderen, nichts Besseres wie ich. Kennst du das, wenn du innerlich zerreißt? Du spürst jeden Teil deines müden Körpers, der resigniert. Und du merkst, wie alles innerlich zerbricht. Schmerzen. Ich wünsch dir diesen Gefühl, für eine Minute deines gottverdammten Lebens, wünsch dir Höllenqualen und jeden Tag ne Plage! Ich wünsch dir alles Schlechte dieser Welt, nimm alles was ich hab, ich brauchs nicht mehr. Du hast nichts besser wie ich gemacht. Wieso muss ich dafür bezahlen? Was hab ich getan? Was wird noch kommen, welche Wege öffnen sich, wer stellt sich mir in den Weg? Ich hab Gedanken im Kopf, die man besser nicht denkt, nicht fühlt, nicht erahnt. Keine Existenz. Ich seh dich an, wie du redest und dich so arrogant und eingebildet dazu bewegst. "What the fuck is wrong with you?"
In meinem Kopf herrscht dritter Weltkrieg und meine Krieger sind brutal und meiden keinen Verlust. Auch wenn ich am Ende nur mich selbst kaputt gemacht habe, das wars mir wert. Dich in den Träumen unten zu sehen, erdrückt von Allem.
Lieg im Bett. Es ist dunkel. Die Kälte klammert. Und ich schließ die Augen. Da bist du. Und alles was ich denke ist HASS! Ich kann dich nicht mehr ab und du kotzt mich einfach nur noch an!
Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Habe ich dir je was getan? Ich wünsch dir alles Schlechte was es gibt, 1000 Plagen jeden Tag, jede Krankheit die es gibt, wünsch dir das du alles im Leben verlierst, was dir was bedeutet- so wie ich.
Ich bin nicht kalt geworden, Gefühle sind vorhanden. Ich hab s nur verdammt satt, deine Sklavin zu sein. Ich hab Gedanken im Kopf, die man besser nicht denkt. Gedankengefickt. Alles ist verrückt. Ohne dich kann ich nicht sein. Du würdest nicht mal merken wenn ich nicht mehr da wäre. Für mich bist du Alles, für dich bin ich Nichts. Einer unter Milliarden. Wie eine Blume im Feld, ein Reiskorn dieser Welt, ein Teil eines Ganzen, ohne den es doch weiter geht. Und du? Du bist Alles.
Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht mehr da. Weniger wie das, was ich nun bin. Danke Welt, du hast mich fast kaputt gemacht. Leider hast du mich unterschätzt. Ich steh jetzt nämlich auf und schlag zurück.


Sonntag, 3. März 2013

Das Herz lacht

Hier bin ich gerade ohne Dich und es ist klar das etwas falsch ist. 
Doch ich halt die Luft an und dann schrei ich es heraus:  
Hey, hier bin ich und mir geht´s grad nicht so gut.


Ich steh mit dem Rücken an der Wand. Sie ist kalt und hart. Aber sie sützt mich. Ich sinke an ihr zu Boden. Benommen kauere ich am Boden. Wo bist Du nur? Ich balle die Fäuste und drücke sie immer fester zusammen. Kann Dich nirgends finden! Innerliche schreie ich schon lange. Kann den Ton nicht hervorbringen. Schlage mit der Faust auf den kalten Fußboden. Der Schmerz ist da, aber er dringt nicht zu mir durch. Wo bist Du? Hey, sag mir wo Du hingehst, ich geh den Weg mit Dir, ganz egal wie eisig der Weg auch sein wird. Ich richte mich langsam auf. Ziehe mich an dem hoch, was mich noch am Leben hält. Du. Ich will einfach nur raus. Keine Jacke, keine Schuhe, einfach nur raus, weg von hier, von dem Schmerz der mich zu Boden drückt- erdrückt. Stehe plötzlich einfach draußen. Die Straße ist nass und kalt und meine Füße liegen schwer auf ihr. Ich gehe voran, stütze mich an den Wänden der anderen Häuser, keine Kraft um mich am Leben zu halten. Und ich atme ein. Ich bin ein Kämpfer ohne Visier. Alles gedreht, Sinne wie vernebelt. Und wenn die ganze Welt sich gegen dich stellt. Sie drückt mich so nach unten dass der Abgrund ein Ausblick und kein Ende ist. Ich will nicht sterben müssen damit ich atmen kann. Und das einzige, was mich ans Leben hängt ist die Klinge in den Händen.


Zu wissen, es wird weiter gehen. Zu wissen, das warme Blut fließt noch durch die Adern, die Blutkörperchen sind noch nicht schwarz und kalt. Während die rote, dicke Flüssigkeit die Unterarme entlang fließt, loszulassen. Das Gefühl, das Leben fließt aus dem Körper und hinterlässt doch so viel. Atmen zu können, von all dem was einen  zu Boden drückt, einen erniedrigt und davon abhält zu atmen. Von all dem was uns hindert zu leben. Und während diese warme Flüssigkeit die Arme herunter fließt, zu weinen. All den Schmerz heraus zu lassen, der da ist, ganz gleich wie lange man auf dieser Welt ist. Sie macht einen kaputt. Sie macht mich kaputt. Und verletzlich, die einst Starke liegt am Boden. Ist es nicht das was sie wollen? Einen am Boden zu sehen und es ist schwer ihren Hass Tag für Tag auszuhalten und das Zielobjekt jeden Gefühls zu sein. Zu weinen, und all die Verletzungen und Enttäuschungen raus zu lassen. Loszulassen von all dem was uns unten hält. Das Salz schmecken und zu wissen, man lebt, man ist hier und jetzt anwesend und dieser Kampf ist lange nicht zu Ende gekämpft. Und man weiß man hat noch lange nicht verloren und diese Schlacht ist nicht am Ende. Wenn ich sie verliere, dann war ich zu schwach. Dann wird der Kampf endlich vorbei sein und es wird trotzdem ein Neuer beginnen. Wie soll ich Frieden mit mir schließen? Solange ich mit mir selbst im Kampf bin, Entscheidungen zu treffen und Dinge zu sagen jedesmal ein Kampf mit mir selbst sind, wie soll ich mit anderen Frieden schließen? Und wenn eine Schlacht gewonnen oder verloren ist- es ist ganz gleich, denn es wird immer eine Neue geben solange in mir selbst Krieg ist. Ich möchte schreien und ich möchte weinen! Den Schmerz möchte ich fühlen, weil es der ist, der mich unweigerlich am Leben hält. Der mir mehr und mehr verdeutlicht, diese Schlacht ist noch nicht vorbei und die Krieger gehen auch noch nicht nach Hause. Und dann setzt man die Klinge an und schneidet. Und man hat das Leben in den Händen. Man selbst hat eine einzige Sache unter Kontrolle. Würde ich dem Leben ein Ende setzten? Nein, das glaube ich nicht, weil all mein Blut mir zeigt dass da noch so viel ist, so viel Leben in mir, dass darauf wartet gelebt zu werden und nicht verkümmern will! Und dann setzt man die Klinge an und alles ist für Sekunden gut! Der körperliche Schmerz übertrifft den seelischen für eine gewisse Zeit. Und so lange kann man noch mal atmen, frei sein, loslassen, die Lasten auf den Schultern ablegen und eine Zeit verweilen. Man wird immer tiefer schneiden, weil man in diesen Rausch fällt, je länger der körperliche Schmerz umso länger die Pause vom seelischen. Aber dennoch würde man sich nie das Leben nehmen. Oder sich so verletzten, dass es ein Leben lang Probleme geben wird, denn die Hoffnung ist da, das alles wieder gut wird und diese Hoffnung hält einem im Grunde am Leben, auch wenn es nur der kleine Faden ist der einen daran festigt. Es ist die optimale Lösung, denn es ist auch ein stummer Hilferuf. Wir merken nicht, wie die Leute um uns herum innerlich leiden und daran zu Grunde gehen. Wieso also nicht allen zeigen, wie es einem geht? Der ganzen Welt die Arme entgegen strecken und schreien: "HEY, DAS BIN ICH! ICH BIN HIER UND MIR GEHT´S GRAD NICHT SO GUT!" Wieso still vor sich hin leiden? Körper und Gedanken stehen in Verbindung, was ich denke, werde ich irgendwann vielleicht tun. Wieso dann nicht den seelischen Schmerz mit dem körperlichen überdecken? Für ein paar kleine Minuten am Tag, bis  es erträglicher wird, bis die Pause lang genug war. 

Es ist  kalt. Benommen öffne ich die Augen, sitze auf dem Bürgersteig. Und zu wissen, das Alles war nur in meinem Kopf, ein Traum, flüchtige Gedanken, die Gewissheit, gleich ein paar kleine Minuten Auszeit von diesen Gedanken zu haben, das tut so gut. Immer noch mit verschwommenem Blick richte ich mich auf, gehe nach Hause, ohne daran zu denken, was ich träumte, setze die Klinge an und schneide- 
Blut fließt, Tränen fließen und das Herz lacht vor Erleichterung.



Montag, 28. Januar 2013

Veränderung

Wo will ich hin und wo war ich bis hier hin? 
Wer bin ich und wo steh´ich gerade? 
Wohin wird mein Weg mich führen?


Die Wege in meinem Leben trennen sich. Ich nahm den Ersten, vielleicht habe ich den Falschen gewählt. Was muss passieren, damit ich mich wiederfinde? Damit ich zu mir kommen kann. Damit ich die Luft wieder atmen kann. Wer sagt mir ob ich den falschen Weg genommen und mich verlaufen habe? Der Weg endet hier aber welchen soll ich nun wählen? Muss ich es nur wollen? Wer nimmt mich bei der Hand und führt mich ein Stück des Weges den ich unweigerlich gehen muss? Wer wird an meiner Seite gehen und wer wird mich stehen lassen? Wer lässt mich los und wer hält meine Hand? Ich stehe mit den Füßen am Rand des Abgrunds und der Regen verwischt die Erinnerung an all die wunderschönen Momente und Tage voll Freude und Hoffnung.Ich kippe leicht nach vorn und merke das mich Niemand hält. Und jetzt sitze ich hier alleine in den Tagen wo´s mir schlecht geht. Und ich hasse dieses Gefühl. Ich liege am Boden im Dreck und atme den Schmerz und wenn ich hier falsch liege, 'hey, sorry', ich werde gehen. Es ist bitter und es liegt so schwer auf mir doch was soll ich weiter tun ich kann die Lasten nicht ablegen. Jeder Zettel den ich schreib, ist getränkt mit meinen Tränen und dem Schmerz, die Enttäuschungen und all das Leid. Ihr habt gesagt 'Wir schaffen das zusammen' und ich habe Hoffnung in euer Wort gelegt und heute bin ich euch egal und ihr seid kalt, ist es schon zu spät? Ich sitze hier in meinem Zimmer, bin alleine, wie immer. Und ich hab statt Glaube nur noch Wut und Hass in meinem Auge, ich hab aufgehört zu denken dass es gut wird, weil es zu spät ist. Ich weiß nicht mehr wer ich bin und ich vermisse mich. Wo bin ich? Ihr habt gesagt, wenn ich wiederkomme bevor ich zurück bin, sagt ihr mir ich soll auf mich warten. Aber ich habe mich verpasst. Weil es euch heute egal ist, wer ich bin oder wie ich mich fühle. Ich hab´ versucht alles Schlechte zu zerstören und dabei hab ich nur mich selbst verletzt. Ich hab´ versucht es aufzuschreiben und vergessen zu können, doch heute kann ich mich an jedes Detail erinnern. Und Jeden den ich bisher kennen lernen durfte, hat mich stehen gelassen- allein. Bin so voll mit zerbrochenen Gedanken die einmal Träume waren. Unter dem Druck der Zeit, entfliehe ich von hier, ich bin jemand anderes geworden, sagen sie zu mir. Was ist bloß aus mir geworden, in dieser schweren Zeit? Ich würde meinen Weg finden, weit, weit weg von hier,  von euch und dem Schmerz der mir den Atmen jeden Tag auf s Neue nimmt.
Im Leben kann einer der härtesten Rückschläge sein, wenn man glaubt das man Jemandem Etwas bedeutet und irgendwann der Moment kommt in dem man sagt 'Hey, hier bin ich. Mir geht´s grad nicht so gut' und dieser Jemand sich umdreht, dir den Rücken zudreht und geht. Einfach weg. Es ist schwer, Jemanden zu verlieren -aber die letzten Schritte werde ich auch alleine gehen. Diese ganze Sache ist  hart für mich und ich hab immer versucht so zu tun als würde es mir nicht ausmachen aber das war eine Lüge und in meinen Augen hat man stehts mehr gesehen als nur das wiederspiegelnde Gesicht des Gegenübers. Ich bin unsicher, weiß nicht wieso. Und ich hab die Tränen nicht nur gesehen, nein, ich habe sie weggewischt!

Sonntag, 20. Januar 2013

Wenn sie lacht

Wenn ich sie sehe, ist das wie tausende Schmetterlinge die losfliegen.
Wenn ich sie sehe, ist das wie ein Moment voll Hoffnung und Glück.
Wenn ich sie sehe, ist das wie millionen Teile eines Ganzen.
Einfach Sie.

Wenn sie lacht, ist das als würde die Welt neu erfunden, als würde das Glück neu definiert.
Wenn ich ihr Gesicht sehe, ist da nichts das ich ändern würde, weil sie wunderschön ist, so wie sie ist. Einfach nur so.
 Ihre Augen sind die Fenster zur Seele. Was ich in ihnen sehe ist grausam und bitter. Doch wenn ich sie sehe, ist das, wie eine neue Dimension. Weil sie so wundervoll ist. Und das sage ich ihr jeden Tag.
Jede Bewegung ein Teil ihres Wesen, weil sie wunderschön ist, nur so wie sie jetzt ist.
Und wenn sie lacht, ist das als würde sich die Welt nicht mehr weiter drehen.
Als hätte die Welt verstanden, dass hier nun Jemand fehlt.
Und wenn sie lacht, ist das als würde die Zeit ganz still stehen.
Als hätte die Welt verstanden, dass hier nun Jemand fehlt.
Wenn ich sie sehe, ist das eine Mischung zwischen aufgeregtheit und begingungsloser Liebe. Weil ich sie Liebe. Nur so wie sie ist.
Wenn sie lacht, ist das als würde die Welt nun besser sein, selbst wenn ich still bei mir weiß, dass es wohl niemals so sein wird.
Wenn sie lacht,  beginnt meine Welt sich schneller zu drehen.
Weil sie strahl, wenn sie lacht. Weil jedes Lachen die Welt ein bisschen mehr perfekt macht.
Weil jedes Lachen ein bisschen mehr Liebe bringt. Weil sie wunderschön ist. Weil ihr Lachen die Sonne aufgehen lässt. Weil sie mein wunderschönes Mädchen ist. Nur darum. Nur sie.
Nur so, wie sie ist.


Das ist, als wäre die Welt ein Bisschen mehr perfekt <3

Montag, 7. Januar 2013

Von Naia

Von Naia



Hallo erst Mal. 
Ich bin Naia. Meinen Namen habe ich von meiner Mama, obwohl ich sie nur zehn Minuten meines ganzen Lebens sah. Schon seit  zwei  Jahren vermisse ich sie schrecklich. Ich bin noch ein Rind und würde sie schrecklich gerne wieder sehen. Eines schönen Tages habe ich dann erfahren, dass ich meine so geliebte Mama wohl nie wieder sehen würde, denn die Ella, die hübsche Kuh aus der Nachbargruppe, hat mir verraten, dass meine Mama gestorben sei, bzw. geschlachtet worden war. Ich hatte mir doch so viele Male vorgestellt, wie ich mit meiner wunderschönen Mama Resa über die saftig grünen Wiesen rennen würde und mich auf der Erde wälzen würde, mit ihr in den strahlend blauen Himmel blicken und glücklich sein würde. Aber das war nur ein Traum, der eigentlich schon ab dem Moment, an dem ich von Resa getrennt wurde, aus geträumt war.
Bald ist es so weit! Ich bin jetzt 24 Monate alt, also zwei Jahre und werde bald ein gesundes Kalb zur Welt bringen. Mein Kalb ist stark und hat Lebenswillen, ich spüre es. Manchmal fühle ich, wie es sich in mir bewegt. Das erfreut mich. Nachts male ich in meinen Träumen mir aus, was für eine  tolle Mama ich sein werden möchte. Ich will immer für mein Kalb da sein, ja, das hab ich mir ziemlich fest vorgenommen. Ich werde für immer bei der kleinen Tinker bleiben. Tinker wird sie heißen, denn ich bin fest überzeugt dass es ein kleines Mädchen wird. Ich freue mich schon, ihre ersten Schritte sehen zu dürfen, ihr zu helfen und sie nach der Geburt sauber zu lecken, auch, wenn ich schwach und erschöpft sein werde. Ella aus der Nachbargruppe hat mir außerdem verraten, dass sie schreckliche Angst vor dem Kalben hat. Weil doch die Schmerzen so groß sind. Ella hatte Zwillinge, Nepumuk und Casper, also war alles auch noch doppelt so schlimm, die Arme. Ich habe auch Angst, manchmal, in der Nacht, da habe ich Angst, ob mein Euter auch wirklich genug Milch für meine kleine  Tinker hergeben wird, es ist doch so klein. Jetzt ist es noch nicht mit Milch gefüllt, was, wenn ich sie etwa nicht versorgen kann? Ella aus der Nachbargruppe sagt dann, ich solle mir wohl keine Sorgen machen, das schade dem Kalb und außerdem wird schon alles gut werden. Ich hoffe es.
Drei Monate später
Endlich habe ich mein Kalb zur Welt gebracht. Es ist schwarz-bunt und es ist ein Mädchen. Aber ich bin nicht enttäuscht, dass es nicht mehr bei mir ist,  im Gegenteil, ich freue mich wahnsinnig dass es lebt und gesund ist. Ich bin eine sehr stolze Mama, auch, wenn Tinker nicht bei mir ist. Sie ist mir direkt weg genommen worden. Das werde ich dem Bauer so schnell nicht mehr verzeihen! Sie ist mein Fleisch und Blut und immerhin bin ich der Grund, wieso es sie überhaupt gibt! Ich habe schrecklich geweint, und als ich den Bauer getreten habe, weil er Tinker  an den Beinen hochzog und 1 ½ Meter in eine harte Kiste fallen ließ, hat er mich zurück getreten. Er hat mir mit solcher Wucht gegen das Schienbein meines linken  Vorderbeins getreten, dass ich dort jetzt einen blauen Fleck habe und jeder Schritt weh tut. Hätte ich nicht um mein kleines Kalb getrauert, hätte ich ihn kaltblütig umgerannt. Hätte so lange drauf getreten, bis er sich nicht mehr bewegt hätte. Aber das habe ich nicht, ich bin ja eine gehorsame Kuh, nur eine Kuh, mehr nicht, nichts Besseres wie die Menschen. Ich gehe ein Bisschen lahm, weil es doch ganz schön weh tut, und als der Bauer mich in den Klauen Stand getrieben hat, und nichts an meinen Klauen feststellen konnte, was darauf hinwies, wieso ich lahm ging, dachte ich nur „Idiot“. Ich habe akzeptiert, dass meine kleine Tinker weg ist und wahrscheinlich irgendwann in unseren Stall kommen wird, und wenn nicht, werde ich noch ein Kalb bekommen, und noch eins, und noch viele mehr, aber, ich habe wohl auch keine andere Wahl. Und wo wir dabei sind, das Schlechte anzusprechen, das jetzt, 27 Monate nach meiner Geburt, immer mehr zunimmt, habe ich ja wohl auch das Recht, mal zu erwähnen, dass ich bis jetzt noch nie eine saftig grüne Wiese gesehen habe und mich noch nie im frischen Graß, nass von der Nacht, wälzen konnte, den Himmel sehe ich nur durch kleine Fenster, aber meist ist er grau. Manchmal scheint die Sonne, und dann wünsche ich mir mehr als alles Andere dieser Welt, raus zu können. Frei zu sein und atmen zu können, den Wind zu spüren, den Waldboden unter meinen guten Klauen. Aber das ist eben nur ein Wunsch. Und ich bin nur eine Kuh, die eigentlich wissen sollte, dass Kühe keine Anforderungen stellen dürfen. Eben nur eine Kuh.  Ella ist nun in meiner Gruppe- oder ich in ihrer. Jetzt gebe ich viel Milch und sie auch. Sie hat erst vor kurzer Zeit gekalbt. Mein Euter ist prächtig, er ist klein und fest, und stört mich nicht beim gehen, so wie die Älteren, deren Zitzen fast den Boden berühren. Einmal ist die alte Wiki sich mal auf das Euter getreten- autsch. Ich hoffe mein Euter bleibt, wie es nun ist. Es gefällt mir doch, und genügend Milch ist aus drin, obwohl ich Tinker ja gar nicht füttern muss. Stattdessen werden merkwürdige Metallbecher an mein Euter gehangen, die die Milch saugen. Das ist angenehm, weil der Druck im Euter geringer wird. Aber manchmal ist der Bauer zu grob mit meinem Euter, dann zieht es und ich hebe das Bein. Wenn diese komischen Milchbecher darum abfallen, wird er ziemlich böse. Einmal ist es mir viermal abgehangen, weil diese blöde Schnur, die die Milchbecher hält, die ganze Zeit mein Bein gekitzelt hat. Dann hat er so ein rostiges Ding geholt und es mir um meinen Knochen und die Leiste geklemmt, so, dass ich mein Bein nicht mehr heben konnte. Das war wirklich nicht schön. Ella kommt nicht von hier, also, sie ist nicht hier geboren worden. Sie wurde im Kuhparadies zur Welt gebracht, so scheint es, wenn sie mir manchmal davon erzählt. Da, wo sie herkommt, muss es wunderschön gewesen sein. Wenn ich ihr in die Augen sehe, dann ist da so Etwas. Als ob sie ihre Heimat vermissen würde. Ella durfte vier Monate  bei ihrer Mama bleiben und an ihrem Euter trinken, was ein Glück. Sie liebt ihre Mama sehr, und sie heißt Amelie. Dort wurde sie täglich von einer netten Frau besucht, die sich versicherte, dass es ihr gut geht, und sie dann noch eine Weile behutsam streichelte.  Die Frau erzählte ihr Etwas und dann schlief Ella. Schlief und schlief, und wachte schließlich hier, in unserem Stall, auf. Hier gefällt es Ella auch. Sie gibt sich mit dem Wenigsten zufrieden, obwohl hier auch manches zuvorkommend ist. Das Melken ist meist angenehm und wir dürfen liegen wann wir wollen, außerdem gibt es ziemlich gutes Futter, das genau abgestimmt ist, auf das, was wir brauchen, hat Ella erzählt. Manchmal mag ich den Bauern. Er ist manchmal gut gelaunt und wünscht uns sogar eine gute Nacht. Aber manchmal ist er böse. Ich verstehe nicht, was wir falsch machen, aber wir sind alle bemüht unser Bestes zu geben, jeder Zeit. Wenn er dann wirklich, wirklich, wirklich wütend wird, dann schlägt er uns. Das gefällt uns nicht und oft Tage später sind wir noch beleidigt! Bei so einem Verhalten kann einem ja die Milch im Euter sauer werden! Ich kann vieles dulden, mache bis jetzt nur das, was man mir sagt, lebe den Tag, wie er mir vorgelebt wird und fresse, war mir vorgesetzt wird, auch, wenn ich sicher bin, dass das Gras drüben auf der Wiese viel besser schmeckt. Aber an diesen Tagen voller Wut und schlechter Laune schmeckt selbst das beste Futter zum kotzen und das melken macht auch keinen Spaß. An solchen Tagen hasse ich es, eine Kuh zu sein. Ich hasse es wirklich. Dann hören wir uns von morgens bis abends immer weiter in Endlosschleife die Flüche und Beleidigungen unseres Bauers an. Rauf und Runter, Wörter, wie wir nicht mal kennen, obwohl wir Kühe auch gut fluchen können. Am allerliebsten schreit er „Leck mich doch am Arsch“, und jeden Tag zehnmal hört sich das echt nervend an. Aber irgendwo hört es dann auch bei mir auf! Würde er mich schlagen, aus Wut, so hilflos und verzweifelt, würde ich mich wehren. Ich könnte seinem Leben genauso schnell ein Ende setzten, wie er es mit den anderen Kälbern macht, die, die nicht mehr zurück in den Stall kommen. Wären sich die Kühe ihrer ganzen Kraft bewusst, gäbe es unseren Bauern nicht mehr. Als hätte er eine Chance, wenn eine Kuh auf ihn los ginge! Pf! Niemals! Aber die Kühe haben Angst vor ihm, sie denken er ist mächtiger, aber das ist er nicht. Hilflos ist er, verzweifelt und müde vom vielen Arbeiten. Und wenn er auf das Alles keine Lust mehr hat, mein Gott, dann soll er uns alle verkaufen und schlachten lassen und sich was Besseres suchen, als mit uns Tag für Tag verbringen zu müssen und sich dieses bereuen ersparen, das wäre uns lieber als dieses ewige hin und her. Ich würde ihm weh tun, sicher, was bleibt mir anderes übrig? Ich würde ihn mir schnappen und an den Füßen hochziehen, so, wie er es mit meiner Tinker gemacht hat, und ihn einmal in die Wassertränke tauchen. Damit er mal zum durchatmen kommt. Und Luft nimmt, und die Wut herunterschluckt. Und nie wieder eine Kuh anrührt. Nicht einfach so. Nicht aus Wut. Schlagen und schlagen ist ein Unterschied. Man beweist wahrlich große Stärke, wenn man sich beherrschen kann. Grade vor uns Kühen, wir sind doch so sensibel. Gewalt macht einen wahren Menschen nicht aus, einen wahren Mann ebenso wenig. Man kann uns treiben, ich gebe zu, die Älteren sind lahm und wollen nicht gehen, indem man mit einem Gummischlauch auf unsere Hinterteile schlägt. Sanft, mit Geduld, ohne Zeitdruck und Hektik. Ohne Wut. Doch es ist Etwas ganz anderes, wenn wir aus einfacher Wut verprügelt werden, er mit der Gabel weit ausholt und schlägt, immer wieder, immer weiter, und noch einmal! Ach komm schon, schlag noch mal! Nimm doch bitte noch mal die Gabel! Nein, noch besser, nimm direkt diesen scheiß Viehtreiber, den du so gerne hast! Na komm schon, kleiner armer Mensch, schlag noch mal drauf, bitte, bis es blutet! Bis ich für immer verängstigt und scheu bin! Bitte, steche mir mit der Gabel ins Gesicht, triff doch bitte mal mein Auge! Oh, jetzt hast du Tränen in den Augen? DU weinst?! DU!?! Ich sollte weinen! Denn es ist grausam, was hier manches Mal passiert! Es ist verdammt noch mal unfair! Oh! Jetzt machst du dir Vorwürfe "Hätte ich doch nur...". JA! Richtig so! Weiter so! Du solltest jetzt in einen Spiegel sehen, aber sag mir: Was siehst du? Einen Mensch? Oder einen Mörder? Weil du mit jedem Schlag die Seele einer Kuh mehr und mehr tötest. Weil Kühe Gefühle haben. Ein Herz. Eine Seele. Weil sie trauern und in Trauer versinken. Weil sie wütend sein können und nicht wissen wohin mit ihrer Wut. Weil sie verdammt nochmal Lebewesen sind! Wie Du!  MERKST DU NOCH WAS?! Manchmal, so denke ich, sehe ich den Hass in seinen Augen, aber dann denke ich nur „Armer Idiot, er kann doch nichts dafür, er ist doch nur ein Mensch.“
In den Boxen ist es ganz schön eng. Oft komme ich gar nicht hoch beim ersten Versuch. Dann frage ich mich, wie dass die großen und ungelenken, alten Kühe machen, mit ihren schweren und müden Knochen, wenn ich mich manchmal bereits wie 80 fühle. Kuh sein ist anstrengend. Das gute Futter, welches mir auch wirklich schmeckt, treibt uns dazu, viel Milch zu produzieren. Immerhin müssen 500 Liter Blut durch mein Euter fließen, damit ich einen Liter Milch produziere. Und ich produziere weit mehr als einen Liter Milch am Tag. Also gefällt es mir auch am besten, wenn ich den ganzen Tag auf einer Wiese im Sonnenschein liegen könnte und mich entspannen könnte.
Aber das ist auch nur ein Wunsch. Und Kühe haben nicht zu wünschen.
Ein paar weitere Jahre auf diesem Hof, in denen ich immer ruhig und treu ergeben war, halfen mir dennoch nicht, vor dem Tod zu entkommen.  Am 3.März wurde ich in einen Hänger verladen. Es roch nach Tod, es war schrecklich. Ich hatte Angst. Es war eng und stickig. Als ich im Schlachthof ankam, war der Gestank unerträglich. Meine Augen mussten weit geöffnet sein, sie taten schrecklich weh. Langsam sammelte sich Wasser in meinem Auge, erst im linken, dann auch im rechten. Bald bildeten sich kleine Tränenströme über meinen Wangen. Hatte ich das verdient? Habe ich nicht Jahre lang täglich meine Milch gegeben? Und gesunde Kälber zur Welt gebracht, sie artig gehen lassen? Ich guckte mich verängstigt um. Ich schwitzte sehr, mir war heiß und kalt zu gleich. Die lange Fahrt hier hin war die Hölle, ich bin zwar nur eine Kuh, und wahrscheinlich nicht die schlauste, aber, so, wie in diesem engen, stickigen Hänger, so, nur so muss die Hölle sein. Ich sah mich um. Ich wurde in eine Box getrieben, mit vielen anderen Kühen, die Todesangst hatten, wie ich. Ganz am Ende der Box verlief sie so eng zu, dass nur eine von uns durch passte. Eine braune Kuh mit vielen Flecken und einem schmalen Kopf zwang sich hindurch. Mein ganzer Körper zitterte und mein Herz bebte, als ich den Schuss vernahm, der dieser Kuh gerade durchs Gehirn jagte. Als Nächste war ich an der Reihe. Als ich ankam, stand ein Mann, schätzungsweise Mitte 40, auf einem Podest und fixierte meinen Kopf. Da habe ich aufgehört mich zu wehren. Er lud das Gewehr und stellte noch einmal sicher, dass mein Kopf fest fixiert war.
Dann setzte der Mann das Bolzenschussgerät an meinen Kopf und drückte ab.
Und der letzte Gedanke der mir durch den Kopf ging war „Armer Idiot, er kann doch nichts dafür, er ist doch nur ein Mensch“
Dann schloss ich die Augen und um mich herum wurde es ganz still, das erste Mal, seit ich lebe, wirklich still.