Montag, 31. Dezember 2012

Neues Jahr ohne Dich

Paula- Das neue Jahr ohne Dich

Ein neues Jahr beginnt in wenigen Stunden. Ein neues Jahr ohne Dich.
2013 ist noch ungefähr 12 Stunden entfernt. Aber ohne Dich?  Die Stunden vergehen langsam. Viele Menschen werden in's neue Jahr feiern. Aber ohne Dich?  Hat die Welt denn nicht verstanden, dass Jemand fehlt?! Ich bin sicher, du würdest jetzt noch bei mir sein. Wäre deine Zeit nicht da gewesen, um zu gehen. Ich trauere dem Jahr hinterher. Kann 2013 überhaupt glücklich werden? Kann ich 2013 glücklich werden? Aber ohne Dich? Ich vermisse Dich. Und ich bin unsicher, wie ich noch ein Jahr ohne Dich aushalten soll! Ich halte das jetzt schon nicht mehr aus! Still denke ich Tag für Tag an dich, jede Nacht und jeden Tag, nur an dich. Ich möchte lachen. Und friedlich sein. Liebe schenken und glücklich sein. Aber ohne Dich?
Ich liebe Dich - Ich liebe Dich - Ich liebe Dich - Ich liebe Dich - Ich liebe Dich-
Ein neues Jahr ohne Dich, ist kein neues Jahr. Nur noch ein bisschen weniger Zeit, darauf zu warten, Dich wiederzusehen. Das Leben wird weitergehen. Aber ohne Dich? Mit oder ohne Dir. Aber ich werde warten, bis wir uns wieder sehen.
Ich liebe dich, leise Liebe, stilles Mädchen. 










Dienstag, 25. Dezember 2012

Eine Ewigkeit

 Paula und ich- Eine Ewigkeit

 

Meine Prinzessin

In the arms of an angel..

 

Diese Zeilen zu Papier zu bringen, erfordert eine gewisse Anstrengung. Denn es fällt nicht leicht über Dich zu schreiben. Im Gegenteil.
Es gibt Dinge, die einfach sind wie sie sind. Man muss es so hinnehmen und eine Erklärung zu finden ist fast unmöglich. Die Sonne ist hell. Wasser ist nass. Bäume wachsen. Menschen atmen. Ein Hund bellt. Die Welt ist rund. Und was auch feststeht: Das erste Mal, als ich in dein Gesicht blicken durfte, war mir schlagartig klar geworden, dass es so sein sollte und das dass mit Uns etwas Besonderes war. Ich war überglücklich, jemanden gefunden zu haben, den ich in schwierigen Momenten besuchen konnte & der keine unnötigen Fragen stellte. Fragen sind Zeitverschwendung. Viele Fragen. Nicht alle, aber die meisten. Man muss nur die richtigen Fragen kennen. Weißt du wie es ist, jemanden aus ganzem Herzen zu vermissen?
Die Uhr hat getickt. Du würdest gehen.

Dann auf einmal warst du nicht mehr da. Weg. Wo bist du? Die Tage wurden länger und die Nächte kürzer. Denn ich vermisse dich. Jede Sekunde. Ich atme ein, ich atme aus, und jeder Atemzug macht mir mehr klar, dass etwas fehlt. Du fehlst. Jede Träne, die mein Auge schmückt, ist für dich, für uns. Denn du bist alles für mich. Der Platz im Stall ist neu besetzt, aber du nicht. Du bist ewig, niemand wird für mich deinen Platz einnehmen. Auf einmal hatte ich keinen Grund mehr den Stall zu betreten, und die erste Zeit kamen mir sofort die Tränen. Dieser Kloß im Hals, der mich fast erstickte. Und ich wusste du kommst nie wieder, aber mir war bewusst, ich würde dich niemals vergessen. Ohne dich fühle ich mich leer, einsam. Denn du fehlst mir so sehr, es ist einfach unerträglich. Ein Leben ohne dich, ist eigentlich nicht mehr lebenswert, doch ich muss versuchen das Beste daraus zu machen, denn ich kann den Kopf nicht einfach hängen lassen. Und das tue ich für dich. In den Armen eines Engels fliegst du davon.  Ich vermisse dich unendlich. Und zu beschreiben wie sich das anfühlt ist so schwer, viel schwerer als ich jemals für möglich gehalten habe. Überhaupt, ich hätte niemals gedacht, dass alles so schwer für mich, für  uns werden könnte. Wir haben es beide gewusst, dass du gehen würdest, früher oder später. Und trotzdem dachte ich es würde einfacher werden. Mir ist, als würde jemand mein kleines Herz zerreißen, und es in tausenden Einzelteilen in mir verteilen. Und nun ist es meine Aufgabe, sie alle wieder einzusammeln, und zu einem Ganzen zusammen zu flicken. Denn ich brauche mein Herz, wie jeder die Luft zum Atmen benötigt. Kennst du das Gefühl? Man will etwas unbedingt haben, und weiß man wird es nie erreichen, so wie ich dich. Und wenn wir uns in Jahren wieder begegnen, dann weiß ich,  es hat sich alles gelohnt. Das  Schreiben, das Weinen und all die Zeit, die ich mit Hoffnung gefüllt habe. Alles. Und selbst wenn wir uns nicht wieder begegnen, weiß ich, dass nichts umsonst war.  Jeder noch so kleine Schritt war notwendig, jedes noch so unbedeutende Wort ist ein Teil der Geschichte. Unserer Geschichte. Die wir selbst schreiben und geschrieben haben.

Du hast mein Leben massiv verändert, positiv wie negativ. Aber das positive überwiegt. Seit du in meinem Leben eine Rolle spielt, ist so vieles anders. Ich denke über so viel nach, was ich sonst nie getan hätte. Danke. Ich habe dir so viel zu sagen, so unendlich viel.
Aber woher weiß ich, dass du mich hörst?  Woher weiß ich, dass du da oben noch irgendwo bist, und du mich siehst und sicher wunderst, dass ich so viel um dich weine? Um uns. Was würde ich nur geben, um noch einen einzigen Tag mit dir verbringen zu dürfen. Eine kleine, glitzernde Träne läuft meine Wangenknochen herunter, perlt ab von meinem Kinn, fällt auf den Boden und zerspringt. Was würde ich tun, um dich noch einmal sehen zu dürfen, einmal spüren und streicheln zu dürfen, einmal dein „muhen“ hören und noch einmal mit dir reden, auch wenn wir wissen, dass du mir nicht antworten kannst. Eine kleine, glitzernde Träne läuft erneut über mein Gesicht, ersticktes schluchzen. Was würde ich nur tun, um einmal deine Wärme genießen zu dürfen und ein einziges Mal zu sagen, wie wichtig du mir bist. Einmal noch dich schlafen sehen, wie du frisst und wiederkaust. Einmal noch neben dir sitzen zu dürfen, und deinem Atem lauschen. Ein einziges Mal. Eine kleine glitzernde Träne läuft aus meinem Augen, schmückt mein Gesicht. Für Dich. Für Uns. Viele  Tränen, die Schmerz und Kummer beinhalten folgen, denn ich misse dich, jede Sekunde und jeden erneuten schmerzvollen Atemzug. Der Drang, weinen zu müssen, ist stark. Viele , sehr viele Tränen. Sie ergießen sich zu einem kleinen Meer aus Tränen. Einem Meer aus Schmerz und Kummer. Dein Meer.
     
Eine Ewigkeit. Doch unsere Ewigkeit war viel zu kurz und ich wünschte, wir hätten mehr Zeit gehabt. Unser Meer. Ich stelle mir dieses Meer  wunderschön vor. Blau wie der Himmel, und doch anders. Tief und doch nicht beängstigend. Weit, so unendlich weit. Mit wunderschönen Fischen, in allen Formen, Farben und Größen. Regenbogenfarben. So klar das Wasser, dass man sie alle sehen kann, alle Meeresbewohner. Und mittendrin, in der Mitte des Meeres, ist eine kleine Insel. Groß genug, um gerade stehen zu können. Und dort stehe ich, inmitten des Wassers, und warte auf ein vorbeifahrendes Schiff, auf dem du bist, und mich mitnimmst, zurück ans Ufer. Und doch weiß ich, in unserem Meer gibt es keine Schiffe. Nicht mehr. Also stehe ich dort alleine, betrachte die Vielzahl von Fischen und warte. Worauf weiß ich nicht. Vielleicht, dass sich doch ein Schiff aufs Meer wagt, vielleicht auch das die Insel untergeht oder überschwemmt. Ich weiß es nicht. Wirklich. Das Meer aus Tränen, so schön und doch so einsam, so verloren. Keine Menschenseele weit und breit. Alles verlassen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, das weißt du, Prinzessin. Du bist vielleicht noch irgendwo in diesem Meer, doch es ist so riesig und ich kann dich nirgends finden. Nirgends. Die Erinnerungen an dich ziehen vorbei, es ist, als hätte jeder Fisch eine Geschichte zu erzählen, ein Kapitel unserer Geschichte.

Der Himmel. Ich sehe in den Himmel. Er verfärbt sich leicht grau. Ist es, weil du nun tot bist? Kleine und große Wolken zieren ihn. Die Krähen fliegen laut schreiend umher. Ich bin sicher, sie schreien deinen Namen. Paula, für alles bin ich dankbar. Für jedes Kapitel in unserer Geschichte, ob schön oder nicht, ganz egal, denn alles was mit dir zu tun hat, ist  irgendwo schön. Jede Erinnerung macht mich ein bisschen mehr stolz, jede Träne ein bisschen befreiter. Das Meer der Tränen, mit einem schwarzen Loch, das alles aufsaugt. Und am liebsten hat es Kraft und Hoffnung, weil es am wertvollsten ist.  Ich versuche dem Loch zu entkommen, es gelingt mir ganz gut. Ich halte mich über Wasser, lass den Kopf erhoben und schaue in die Weite des Meeres. Am Himmel zieht ein Gewitter auf, doch nach Regen folgt immer Sonne, das weiß ich. Schützend lege ich die Hände um meinen Kopf. Der Donner beginnt, die Blitze lassen das Meer erschüttern, sie spiegeln sich darin. Es dauert nicht lange, und alle Fische haben sich versteckt, ihre Kinder in Sicherheit gebracht. Nur ich stehe immer noch auf der kleinen Insel mitten im Meer, lege die Hände um mich, und genieße den Regen der auf mich fällt. Die Wellen peitschen um mich. Wild und unberechenbar schlagen sie umher. Platzregen beginnt, ich suche Schutz, doch ich finde keinen. Meine winzige Insel ist so klein, nichts ist auf ihr, keine schützende Höhle, kein schützender Baum. Nichts. Mir bleibt nichts anderes übrig, ich springe. Ich springe ins Meer. Ich halte den Atem an, und tauche ab. All die wunderschönen Fische, die dort ihr eigenes Leben führen. Ein friedliches Leben. Und ich habe mich getäuscht. Sie haben keine Angst, sie sind alle friedlich. Rot, blau, grün, gelb, orange. Alle sind sie da, rund, eckig, lang, kurz, dick, dünn. Diese wunderschönen Fische schwimmen in unserem Meer, denn jeder Fisch erzählt ein anderes wunderschönes Kapitel unserer Geschichte. Ich schwimme, merke, dass mir der Atem nicht fehlt. Denn es ist unsere Geschichte, in der das Meer existiert, und unsere Wünsche gehen darum auch in Erfüllung. Ich wünsche mir, ein Fisch zu sein, der auch eine wunderschöne Geschichte erzählen darf. Ich bin  nun ein bu
nter, kleiner Fisch. Meine Augen sind rot und spiegeln das Wasser. Meine Flossen sind auch bunt, aber klein und lassen sich leicht bewegen. Wenn das die Unendlichkeit wäre, wärst du die Unendlichkeit. Unter Wasser erstreckt sich das Wasser noch weiter. Ich höre, wie der Regen immer noch auf die Welt niederprasselt und die Wellen schlagen immer noch.  Ich trage die Geschichte vom Anfang. Als ich dich das erste Mal sah. Als ich das erste Mal deine wunderschönen Augen sehen durfte. Der erste  Moment. Das erste Mal, als ich dein wunderschönes Fell streichelte. Die ersten Sekunden mit dir. Diese Geschichte, darf ich erzählen. Diesen Moment, den darf ich mit mir tragen. Darauf bin ich wahnsinnig stolz. Und auch auf die Momente, die andere tragen. Es sind so unendlich Viele. So unendlich viele. Die Erinnerungen sind so wunderschön. So tausende Erinnerungen. Die Erinnerungen, sie schwimmen an mir vorbei, jeder Fisch eine andere Geschichte für sich. Ganz einzigartig. Jede etwas anders, jede was Besonderes. An alles was ich mich mit dir erinnern kann, erinnere ich mich gerne und es macht mich wahnsinnig glücklich. Ich tauche auf, und erfreue mich trotzdem, dass ich wieder über Wasser bin. Ich bemerke, dass es aufgehört hat zu regnen und das Gewitter ist vorbei gezogen. Ich klettere zurück auf meine kleine Insel, und erfreue mich an dem Regenbogen, den ich durch die glitzernde Sonne sehen kann. Das Wasser hat mir Kraft gegeben. Von der Sonne geblendet, erkenne ich etwas in der Ferne. Ich bin mir nicht ganz sicher. Doch, nun weiß ich es. Was dort mit einer weißen Fahne auf mich zu kommt, ist ein Schiff. Ein richtiges Schiff. Ein ganz echtes Schiff. Vor Freude kaum gehalten, schwimme ich los. Immer schneller, mein Atem wird schneller und ich merke, dass ich bald nicht mehr kann. Freuden Tränen laufen aus meinen Augen. Als ich fast beim Schiff bin, fange ich an energisch mit einer Hand zu winken, während ich versuche mich mit der anderen Hand so gut wie möglich über Wasser zu halten. Weißt du Prinzessin, ich hatte gehofft es wärst du, oder jemand der mich retten würde und sicher zum Ufer bringen würde. Nein, alles kam anders. Ich winke und schrei, doch das Schiff fährt vorbei. Alle Hoffnung entwich, denn ich habe nicht mehr geglaubt, dass du kommen würdest. Ich hatte fast aufgegeben. Ich hatte dich aufgegeben, uns. Unsere Geschichte. Und als ich dabei war, weiter zu schwimmen, obwohl mich meine letzten Kräfte längst verlassen hatten, habe ich gemerkt, dass ich nicht aufgegeben hatte. Hätte ich aufgegeben, hätte es das Meer nicht mehr gegeben, denn das existiert nur in unserer Welt.  Dann wären die Wellen weg gewesen, und meine Kräfte hätten mich auch nicht verlassen. Dann wusste ich, ich hatte dich, uns nicht aufgegeben. Das Schiff war weg, aber du, du warst da. Meine Kräfte kamen zurück und die Hoffnung, der Wille, zurück zu schwimmen, für dich und für uns. Weil du wirklich alles für mich bist, mehr wie das. Du bist meine Welt, du gehörst dazu wie die Luft zum atmen. Du bist lebensnotwendig. Alles was ich dir verdanke ist so toll. Weil du mir so viel gegeben hast und es immer noch tust, auch wenn du nicht mehr sichtbar da bist. Du bist immer da, zwar nicht körperlich, doch immer geistig. Ich hatte wieder Kraft, ich schaffte es bis zur Insel. Und dann warst du da. Ich hab dich gesehen, auf der kleinen Insel standst du da und gucktest mich mit deinen  wunderschönen glasklaren Augen an. Täusche ich mich, oder sind deine Augen mit Tränen geschmückt, so wie meine gerade? Siehst du, wie die Träne von meiner Wange auf den Boden platscht? Ich sehe dich an, mein Herz bekommt einen Stich, solange habe ich auf dich gewartet, jetzt stehe ich da und weiß doch du bist nicht wirklich da, es ist nur Einbildung. Es tut weh, zu wissen du bist da und bist es doch nicht. Doch meine Hoffnung erstickt nicht mehr, nie wieder, denn ich  warte, bis wir uns eines Tages wiedersehen.  Ich werde immer weiter warten, bis wir beide uns erneut treffen, hoffentlich bald. Du schickst einen Engel zu mir herunter. Auf die kleine Insel, in meinem großen  Meer. Ich fühle mich verloren. So einsam. Und dort, wo ich dich gerade vermutete, ist nun der Engel. Seine gelblich- funkelnden Flügel und das weiße Gewand.  Die Flügelspitzen in einem dunklen Blau. Er hat keine Schuhe an, und ein Gesicht mit vielen Narben. Die Hände sehen abgenutzt aus. Er spricht mit mir, aber ich kann seine Worte nicht verstehen. Er sieht besorgt aus, seine Gestik und Mimik sprechen mich an, er sagt etwas, aber ich kann nicht hören. Bin ich taub? Er sieht aus, als würde er versuchen noch lauter mit mir zu sprechen, bis es den Anschein macht, er würde schreien, aber ich, ich verstehe nichts. Bin ich taub? Auf einmal wird mir klar, wieso ich ihn nicht verstehe. Ich will ihn nicht verstehen. Ich kann es nicht mehr hören, das ganze Gerede, jeder meint es gut und redet auf mich ein, aber eigentlich denke ich mir meinen Teil, denn die Meinung der anderen interessiert mich eigentlich gar nicht. Jeder gibt seinen Kommentar zu uns, wie ungewöhnlich, oder schön oder blöd diese Freundschaft zwischen uns sei, aber ich  weiß wie das ist und nur ich oder du können das beurteilen, niemand sonst. Auch kein Engel. Obwohl ich meine eigenen Wort nicht hören konnte, und noch nicht mal wusste ob die Worte meinen Mund verlassen, sah ich den Engel an, und alles was ich sagte, war: “Nein“. Er schaute mich verwundert an, und mein Gehör war wieder da, denn ich nahm als erstes das Rauschen der Wellen wahr. Ich sagte ihm, ich habe so viel gehört, und nun könne und wolle ich nichts mehr hören. Und alles was er tat, der Engel, war, dass er mir zu nickte, einen Schritt zurück ging, und sagte, alles sei gut. Dann verschwand der Engel. Ich war beeindruckt. Das beschäftigte mich noch sehr lange. Und du hattest ihn geschickt. Nur du. Er hatte mich verstanden, er hatte keine Fragen gestellt, es einfach akzeptiert. Das hatte bisher niemand. Ich war zutiefst gerührt, dass hatte ich nicht erwartet. Gedanklich hatte mich auf all die Fragen schon vorbereitet. Doch er fragte nicht, er flog einfach davon. Einfach so. Ohne Fragen, ohne wenn und aber. Er hat es einfach getan. Es macht mich stolz, Prinzessin, einfach so, ohne Grund. Du bist doch alles für mich. Alles. Einfach die Welt. Ich saß also eine Weile dort, und ich war glücklich. Kurz habe ich wirklich nicht mehr an  meine Trauer und meinen Kummer gedacht, aber wirklich nur kurz. Dann kamen all die negativen Gedanken wieder, und die Wolken verdunkelten den Himmel wieder. Nun saß ich da, einfach unendlich traurig, die Knie angewinkelt und war am weinen. So unendlich verloren am weinen, aus ganzem Herzen. Ich dachte, es wären Stunden gewesen. Die ganzen Momente zogen an mir vorbei, und ich erinnerte mich daran, jeder Moment ein kleiner Schmerz mehr, egal wie schön er gewesen war, nie wieder würde ich einen mit dir erleben und darum war alles so unwirklich, niemals erfüllbar und darum taten die Erinnerungen so wahnsinnig weh. Sie taten wirklich weh. Jeder Atemzug schmerzte, der Stich in meiner Brust, der unerträglich wurde. Jede Sekunde etwas mehr. Die Erinnerungen waren da. Sie wollten nie wieder gehen, meine kleine große Prinzessin Paula. Sie waren da, und es waren unsere Erinnerungen. In unserer Geschichte. Ganz allein unsere. Plötzlich, unverhofft, spürte ich etwas auf meiner Schulter. Ich schaute hoch, im ersten Moment unfähig, etwas durch meine voll Tränen gelaufenen Augen zu sehen. Es war der Engel. Er war nicht weg gewesen. Jetzt legte er seine Hand auf meine Schulter, und es tat gut, dass jemand da war. Es ging mir gleich wieder besser. Ich hatte verstanden, man braucht jemanden zum Reden, jemanden der bei einem ist. Aber Jemanden,  der einen akzeptiert. Ich hatte verstanden, ich würde dich nicht mehr sehen, aber du würdest immer bei mir sein, ich würde mit dir reden können, du würdest zuhören, mir helfen und mich akzeptieren. Und ich hatte verstanden, wenn ich jemals wieder an uns zweifeln würde und Tag und Nacht nur nachdenken und weinen würde, würdest du wieder einen Engel schicken, und viele Fische mit einem Meer mit einer kleinen Insel, an der ein Schiff vorbei fährt, dass mir klar macht, dass ich niemals wieder aufgeben werde, und du würdest sicher sein, dass ich immer an uns glaube. Der Engel nahm meine Hand, ich folgte ihm. Er ging ins Meer. Dort, wo wir den Boden berührten, öffnete sich das Meer, das Wasser verschwand. Die Insel ging unter, und ich ging mit dem Engel durch das Meer. Ich ging, mit einem guten Gefühl, der Weg war lang. Als ich ankam, am Ufer, am Land, sah ich neben mich, und bemerkte, das der Engel mich längst verlassen hatte, denn er stand inmitten des Meeres, dass sich hinter mir wieder verschlossen hatte, nickte, ging einen Schritt zurück und flog davon, diesmal wirklich. Ich hatte das verlorene, einsame und verzweifelte Meer verlassen, ich war wieder in der Welt. Im Leben. Danke, denn du hast mich zurück geholt, hast mir die Augen wieder geöffnet. Und das wirst du immer tun, das weiß ich. Danke. Für alles. Ich werde dich immer lieben, weil du mir so wichtig bist. Weil ich ohne dich schon längst aufgegeben hätte. Weil du der Grund bist, warum ich morgens aufstehe und abends schlafen gehe. Du allein gibst meinem Leben einen Sinn. Du allein. Weil du mein Leben warst, es bist und es immer sein wirst. Weil du mir gezeigt hast, wie wertvoll das Leben ist. Ich liebe dich.
 
Weil Du meine Prinzessin Paula bist!

Samstag, 22. Dezember 2012

Meine Liebe zu Kühen

Die Kuh Paula

Ja, ich liebe Kühe.

Ja, ich liebe Kühe.

Ja.

 Es ist richtig, ich liebe Kühe.

Ja, genau, Kühe sind für mich das schönste dieser Welt.
Jede Kuh ist für mich einzigartig und ich schätze und respektiere sie. 
Ich werde euch jetzt eine Geschichte erzählen, um genau zu sein, meine Geschichte, mit Paula, meiner verstorbenen Kuh, die ich überalles liebe und jede Sekunde meines Lebens vermisse.

 

Paula und Ich- Unsere Geschichte.
Wann genau alles anfing, weiß ich gar nicht mehr. Es war wohl das Jahr 2011 und es war Sommer. Ein Tag wie jeder andere, doch hätte ich gewusst, dass dieser Tag mein Leben verändern würde, hätte ich ihn wohl besser in Erinnerung gehalten. Die Sonne schien, es war warm. Ich ging durch den Stall, einfach so, ohne Bedeutung oder ein Vorhaben. Ich lehnte mich erschöpft von der Hitze an das Gitter, das die Kühe vom Futtergang trennte. Was in den darauf folgenden Minuten geschah, sollte mein Leben massiv verändern- positiv wie negativ. Denn dann, trat sie in mein Leben. Nummer 92.  Erschrocken fuhr ich herum, denn „jemand“ stupste mich energisch von hinten an. Dann sah ich zum ersten Mal in ihre wunderschönen glasklaren Augen. Ich blickte ihr geradeaus ins Gesicht. Sekunden später, war es auch schon geschehen. Völlig fasziniert hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Sie ließ sich, zu meiner Verwunderung, als eine der ganz wenigen in diesem 170- Kuh Betrieb streicheln. Ohne Scheu und ohne Zweifel kuschelte sie sich an meine Hände, ließ sich ausgiebig streicheln und leckte mit ihrer rauen Zunge an meinen Händen. Wie sie mich ansah. Ihr trauriger, leerer Blick. Doch da war dieser Funke Hoffnung. Hätte ich gewusst, dass dieser Funke einige Monate später ersticken  sollte, so hätte ich mich wohl anders verhalten. Die Wärme, die sie ausstrahlte, zog mich an. Ich konnte nicht anders, ich speicherte ihre Ohrmarken- Nummer in meinem Handy. Wenige Wochen später, hatte ich gemerkt, dass es nicht notwendig war die Nummer im Handy zu speicher, denn ich bekam sie nicht mehr aus dem Kopf. Während sie sich zufrieden ihrem Futter zuwendete, ging ich. Als ich ungefähr am Ende des Stalles war drehte ich mich noch einmal um, zu meiner Verwunderung sah sie mich an. Sie sah mir nach. Ein völlig fremdes Gefühl beschlich mich. Es war neu und ich musste wissen was es war.
Nur ein paar Tage nach meiner „Entdeckung“ sollte dann schon der erste Niederschlag über mich kommen. Der Besitzer von „Nummer 92“  sagte mir, dass diese Kuh nicht mehr tragend wird, dass hieß, dass sie in absehbarer Zeit nicht genügend Milch produzieren würde, denn sie bekam kein Kalb mehr. Doch dies würde sich noch heraus stellen. Die Chancen, dass sie tragend war, waren gering, aber ich habe jede einzelne Sekunde geglaubt, dass es doch ein gutes Ende nehmen würde. Denn, sie war mir wichtig geworden. Nun, einige Wochen später, war der Gang in den Stall, immer mit einem Besuch bei Nummer 92 verbunden. Ich hatte den Eindruck, sie wartete, und sie kam auch immer ans Gitter wenn sie mich sah oder hörte. Nummer 92, die inzwischen Paula hieß, war ein großer Teil meines Lebens geworden. Die Besuche bei ihr wurden länger und schöner. Es entwickelte sich sowas zwischen uns. Und das Gefühl, welches mir so fremd war, wurde stärker. Später war mir klar, was das Gefühl bedeutete und inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Liebe. Es war bedingungslose, unwiderrufliche Liebe. Hätte ich gewusst, dass Liebe als eine rundliche, gewöhnliche Milchkuh auf mich zu käme, hätte ich mich für verrückt erklärt. Und ich spürte, ich wollte sie nie wieder loslassen. Von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Michkontrolle zu Michkontrolle mischte sich da noch ein anderes Gefühl mit. Es war Trauer, denn inzwischen hatte ich mich darauf vorbereiten müssen, das meine allerliebste Paula, irgendwann von mir gehen würde, und wann irgendwann wäre, könnte mir wohl niemand sagen, aber ich wusste, rein theoretisch könnte ich jeden Morgen aufwachen, und es würde mir die Nachricht überbracht werden können, Paula würde gehen. Trotzdem war die Zeit die ich mit meiner geliebten Kuh verbrachte, nicht umsonst. Ich habe doch so viel gelernt. Sie hat mir so viel erzählt. All die Trauer in ihrem kleinen Herzen, und nicht selten weinte ich mit ihr, und um sie. Unweigerlich musste ich mich mit dem Tod auseinandersetzen. Denn würde sie einmal gehen, würde sie nicht wieder kommen, und dies war mir vom ersten Tag an bewusst.
Ich habe einen anderen Blickwinkel auf diese Nutztiere bekommen. Dank Paula ging ich nicht mehr in den Stall und sah die Kühe fröhlich ihr Futter verzehren und wie sie doch glücklich waren leben zu dürfen. Nein, mir wurde klar, dass dies kein Leben war. Dennoch fand ich dort nicht alles schlecht, nein vieles überzeugte mich und manche Dinge konnte ich nachvollziehen. Die erste Zeit, hasste ich alle Menschen, die den Tieren ihr Leben raubten, die sie zwangen Milch zu produzieren und die die Mütter von den Kälbern trennten, und Schlachter erst recht. Doch je mehr ich mich damit auseinandergesetzt habe, verstand ich. Für Paula. Die Dinge sind so und werden immer so bleiben, niemand kann und wird etwas daran ändern können. Es ist doch gut. Paula würde zum Schlachter gehen. Natürlich hätte ich alles dafür getan, dass dies verhindert wird. Doch mir wurde klar, dass ging nicht. Wenn jeder eine Kuh, die keinen Nutzen für die Menschen mehr macht, verschonen möchte, würde dies vorne und hinten nicht funktionieren. Wer bezahlt denn das Futter für die Kuh, die Tierarztkosten?  Niemand. Wer isst denn diese Lebewesen und deren Produkte? Wir alle.  Wir essen das Fleisch, trinken die Milch, essen Butter Käse und alles was Kühe herstellen. Niemand würde wohl auf alles Tierische  verzichten wollen. Und alles dies, erzählte ich Paula. Schritt für Schritt. Und ich glaube, mit der Zeit hat sie auch verstanden, dass es ihre Bestimmung ist, zu gehen. Für die Menschen. Und das sie dies verstehen musste, brach mir fast das Herz. Viele Tränen flossen. Ich bin sicher, sie hat auch geweint. Innerlich.
An einem Tag, verregnet und eigentlich hatte ich miese Laune, erfuhr ich dann endgültig das Paula wohl gehen würde. Eigentlich machte es nicht viel mit mir. Nur dieses eine Wort machte mich wahnsinnig wütend: Weg. Es hieß, sie ginge weg. Man kann es sich auch schön reden, keine Frage. Doch sie ging nicht nur weg, nein, sie würde geschlachtet werden. Dann ging ich zu ihr. Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht gleich voll loszuheulen. Ich zitterte am ganzen Körper. Jede Faser meines Körpers war angespannt, dies führte dazu, dass ich mich zu Tode erschrak, als Paula sich von mir abwand. Ich konnte die Welt nicht verstehen, Paula, meine liebste, allerliebste Kuh, sah mich nicht mehr an. Und das schlimmste war, ich konnte sie verstehen. Denn sie wusste, warum ich an diesem Tag so angespannt und „anders“ zu ihr kam. Sie wusste es direkt. Ich würde nicht mehr schlafen können, wenn ich wüsste, bald müsste ich sterben. So früh und völlig unschuldig. Sie würde in den Tod fahren müssen. In einem engen Hänger, und sie würde Angst haben. Was kommt nach dem Tod? Ist sterben leicht, friedlich? Ich rannte aus dem Stall. Ich konnte das nicht sehen, diese Traurigkeit. Sie würde mir nie wieder verzeihen, da war ich mir so sicher. Und doch, als ich das nächste Mal in den Stall kam, wartete sie bereits. Ich sah es ihr an, sie wollte reden. Ich setzte mich zu ihr neben sie in eine Liege Box. Sie hat mir einfach ihr ganzes Herz ausgeschüttet. Sie musste nichts sagen. Ein paar Gesten, wenige Blicke, das genügte.  Dann legte sie ihren Kopf in meine Hände. Ein Geschenk. Ihr Vertrauen. Dann sah ich sie. Den schwarzen Kopf, mit dem weißen großen Dreieck mitten darauf. Die langen Haare, die ihre Stirn bedeckten, die flauschigen Ohren und die nasse, gräuliche Nase. Und ich wusste, ich würde sie aus ganzem Herzen vermissen.  Jeden Augenblick mit ihr wollte ich nicht mehr missen wollen, doch es ging nicht anders. Ich glaub es war jetzt leichter für sie. Ich wusste wie sie sich fühlt, was sie durchmacht, auch wenn ich es nicht im Geringsten nachempfinden konnte. Ich ging, die nächsten zwei Wochen waren eine Qual. Denn sie würde gehen. Für immer. Was so wunderschön begonnen hatte, würde grausam enden. Doch es gab keine Wahl, es war von Anfang an so bestimmt gewesen. Der Tag kam, ich musste mich verabschieden. Die letzte Berührung, der letzte Blick, der letzte gemeinsame Moment. All die schönen Momente gingen mir noch einmal durch den Kopf.
Ja! Es hatte sich alles gelohnt! Jede verdammte Sekunde, die ich bei ihr  war, war lebenswert und jeder noch so graue Tag hatte seinen Grund. Alles was sie mir gegeben hat war ehrlich und alles was ich ihr versucht habe zu geben, war Verständnis, Liebe, Schutz und ein offenes Ohr, eine Schulter zum anlehnen und vielleicht einen Sinn im Leben. Und nun war der Tag da, Lebe wohl zu sagen, für immer. Alles andere als leicht. Doch ich war vorbereitet, sie auch. Wir haben es gewusst. Und darum habe ich auch nicht geweint. Ich habe nicht um die Zeit geweint, sondern gelächelt, weil die Zeit so wunderschön war.
Dann warst du auf einmal weg. Der Stall, so leer, so leblos, kein Grund ihn zu betreten. Er war grau und alles war so unwirklich. Grade warst du noch da, und jetzt, jetzt  bist du bei den Engeln. Sitzt auf einer rosa Wolke und siehst herab auf uns, auf uns Menschen und Tiere. Und sicher siehst du auch mich, und sicher auch die Träne die ich um dich und um uns weine. Ich vermisse dich. Unsere gemeinsamen Stunden. Ich frage mich, ob es dir gut geht. Aber eigentlich kenne ich die Antwort. Du gibst dich doch mit so wenig zufrieden. Wie ist sterben? Ist sterben friedlich, ist sterben leicht? Nun sitze ich alleine hier, in der Welt, im Chaos. Frage mich wo du bist. Ich brauche dich. Du hast mir alles bedeutet. Paula, du bist das Beste was mir je passiert ist. Jetzt sehe ich in den Himmel, bei Nacht, und ich sehe deinen Stern, der mir den Weg zeigt und mir in dunklen Zeiten leuchtet. Ich danke dir. Weil du mir gezeigt hast, wie wertvoll das Leben ist. Ich werde dich niemals vergessen.
R.I.P. Paula
Rest in Peace, Paula!
Du bist meine Prinzessin Paula, warst es immer und wirst es immer sein!

Ich liebe Dich, Paula



 Ich danke für´s Lesen. Danke.